© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/98  04. Dezember 1998

 
 
Frisch gepresst

1848er Revolution. Der im Aula-Verlag veröffentlichte und von Otto Scrinzi und Jürgen Schwab herausgegebene Sammelband "1848 – Erbe und Auftrag" (372 Seiten, 39 Mark) möchte die "deutsche Revolution" nicht ausschließlich chronikal, sondern themenspezifisch betrachten. In insgesamt 27 Einzelbeiträgen (u.a. von Lothar Höbelt, Josef Kardinal Ratzinger, Roland Girtler und Karl Richter) werden Fragen behandelt wie die nach der Fraktionsbildung in der Frankfurter Paulskirche, nach dem Verhältnis der damaligen "Linken" zur deutschen Nation und dem philosophischen Freiheitsbegriff von 1789 und 1848. Außerdem stehen im Mittelpunkt die Frage nach der deutschen Einheit bzw. deren Verhinderung sowie die politischen Ereignisse außerhalb des Deutschen Bundes. Daneben werden viele der wichtigen Persönlichkeiten der damaligen Zeit eingehend vorgestellt.

 

Reklamebilder. Nachdem 1876 erstmals in Deutschland mit kleinen Reklamebildern für Liebig’s Fleischextrakt Werbung gemacht wurde, entwickelten sich diese Bildchen bald zu begehrten Sammelobjekten. Zunächst von unbekannten Zeichnern entworfen, gingen um 1900 einige Firmen dazu über, namhafte Künstler damit zu beauftragen. Für Stollwerck arbeiteten zum Beispiel Adolf Menzel, Max Liebermann, Walter Leistikow, Hans Baluschek und Franz Skarbina. Zu den beliebten Motiven zählten Bilder aus der Kaiserstadt Berlin, denn hier fand das moderne Leben statt, hier entfaltete sich eine mit Paris und London vergleichbare Unterhaltungsindustrie. Siebzig dieser Sammelbilder wurden von Detlef Lorenz, einem ausgewiesenen Spezialisten und leidenschaftlichen Sammler, für den Band "Berlin um Neuzehnhundert. Die Kaiserstadt auf Sammelbildern" (Nicolai Verlag, 80 Seiten, 29,80 Mark) ausgesucht, kommentiert und zu einem reizvollen Bilderbuch zusammengestellt.

 

Naturschutz. Inwieweit sind Kommunen in der Lage, genuine Aufgaben eines Staates zu übernehmen? Ist die Lokale Agenda 21 wirklich der "Stein der Weisen", der unser ökologisches Überleben im 21. Jahrhundert garantieren kann – wie ihre Verfechter hoffen? Oder ist sie lediglich Mogelpackung – wie andere meinen? Diesen und anderen Fragen geht Otto Foedtke in seinem kleinen Buch "Die Lokale Agenda 21 und der Schutz der Natur" (70 Seiten, 12,80 Mark) nach, das jetzt im Galeria Verlag (Rhönstr. 6, 63743 Aschaffenburg) erschienen ist.


 
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