© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/98  04. Dezember 1998

 
 
Meldungen

Kriegsgefangene wurden über Minenfelder geschickt

KOPENHAGEN. Der dänische Historiker und Jurist Helge Hagemann beschreibt in seinem kürzlich erschienenen Buch "Under Tvang" (Unter Zwang) Verbrechen an deutschen Kriegsgefangenen nach der Kapitulation der Wehrmacht. Entgegen der Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen sind in Dänemark Wehrmachtsangehörige zum Minenräumen gezwungen worden. Mindestens 250 Kriegsgefangene wurden dabei getötet, etwa genauso viele zum Teil schwer verwundet. Das dänische Bewachungspersonal trieb die Deutschen über verminte Geländeabschnitte. Dieses "Räumverfahren" wurde durch den britischen Befehlshaber gebilligt, so Autor Helge Hagemann.

 

Japanisches Gericht lehnt Entschädigung ab

TOKIO. Von der japanischen Armee mißhandelte Gefangene aus dem Zweiten Weltkrieg erhalten keine Entschädigungen und dürfen nicht gegen die Regierung in Tokio klagen. Dies entschied ein Gericht in Tokio in einem Prozeß, bei dem es um Klagen von acht ehemaligen niederländischen Kriegsgefangenen ging, die während ihrer Haft in japanischen Arbeits- und Internierungslagern nachweislich mißhandelt wurden.

 

Ehemalige Hitler-Suite in Weimar wurde umbenannt

WEIMAR. Kurz vor der Erhebung der thüringischen Dichterstadt zur "Kulturhauptstadt Europas 1999" ist die ehemalige Hitler-Suite im Renommierhotel "Elephant" umbenannt worden. Neuer Namensgeber ist der deutsche Rockmusiker Udo Lindenberg. Reichskanzler Adolf Hitler benutzte diese 80 Quadratmeter große Suite als "Probenraum" für seine Auftritte. Lindenberg will die Suite mit der Nummer 100 bei seinen Gastspielen in Weimar nutzen.

 

Alltag der Bürger der DDR wird museumsreif

WITTENBERG. In der Lutherstadt Wittenberg ist im "Haus der Geschichte" der Lebensalltag des DDR-Bürgers in einer Dauerausstellung zu besichtigen. Vom Flüchtlingszimmer des Jahres 1949 bis zur bescheidenen Komfortwohnung Ende der siebziger Jahre ist eine Auswahl aus 25.000 Einzelstücken zusammengestellt worden. Die Chefin der Einrichtung, Frau Panzig, hat das Museum nicht nur zur Betrachtung eingerichtet, sondern als Erlebnisbereich gestalten lassen. Informationen sind erhältlich unter 0 34 91 / 66 03 66.


 
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