© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    01/99  01. Januar 1999

 
 
Meldungen

Deutscher Wald weiterhin "stark geschädigt"

BONN. Die Waldschäden sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Das geht aus den Waldschadensdaten hervor, die der BUND der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Danach sind 62 Prozent der Waldbäume geschädigt, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Markant verschlimmert von 53 auf 64 Prozent habe sich demnach der Zustand der Fichten. Deutlich erholt hat sich hingegen die Eiche, die mit 80 Prozent geschädigter Bäume und 37 Prozent schwerer Schäden die am stärksten betroffene Hauptbaumart darstellt. Dramatische Schäden am Wald durch zu hohe Schalenwildbestände prangerte der Ökologische Jagdverband (ÖJV) an. Die Gesundheit des Waldes sei "wichtiger als die Vierzehnender-Trophäe überm Kamin", so der ÖJV.

 

Tierschützer verstärken Aktionen gegen Pelzhandel

BONN. Unter dem Titel "Es gibt Ziegen, die sind tatsächlich blöd" hat der Deutsche Tierschutzbund Ende des Jahres eine bundesweite Kampagne gegen Pelzprodukte gestartet. Auf insgesamt 13.500 Plakaten will der Verband darauf hinweisen, daß Pelze "Produkte aus tierquälerischer Haltung" sind. "Daran hat sich nichts geändert, so sehr die Pelzbranche ihre Öffentlichkeitsarbeit auch intensiviert und versucht, die Verbraucher zu täuschen", so Tierschutzbund-Präsident Wolfgang Apel. Nach Ansicht der Tierschützer unternehme die Branche wieder verstärkt Anstrengungen, die Akzeptanz von Pelzprodukten zu erhöhen. Weltweit werden jedes Jahr etwa 90 Millionen Tiere für den Pelzhandel getötet. Der Wert der Gesamteinfuhren von Roh- und gegerbten Fellen einschließlich Pelzkleidung nach Deutschland ist nach Aussagen Apels jedoch von 1980 bis 1995 von rund 276 Millionen auf knapp 40 Millionen Mark zurückgegangen.

 

Sattelrobben: Es werden mehr getötet als geboren

OTTAWA. Die kommerzielle Robbenjagd in Kanada und Grönland gefährdet den Bestand der nordwest-atlantischen Sattelrobben. Die Zahl der getöteten Tiere lag in den Jahren 1996, 1997 und 1998 weit über der Reproduktionsrate. In den drei Jahren fielen der Jagd rund 1,4 Millionen Tiere zum Opfer. Nach Berechnungen kanadischer Wissenschaftler sind zwei- bis sechsmal mehr Robben "genommen" worden, als der Bestand verkraften könnte. Nach Schätzungen der Wissenschaftler liegt die Reproduktionsrate zwischen 170.000 und 300.000 Tieren. Die Gesamtbilanz der getöteten Tiere für 1998 belaufe sich jedoch auf eine Zahl zwischen 417.000 und 533.000.


 
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