© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    05/99 29. Januar 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Satanisten

Baden-Württembergs Tierschützer warnen Katzenhalter vor satanistischen Umtrieben. Nach Angaben des Landestierschutzbundes in Karlsruhe verschwinden seit einigen Monaten auffällig viele Katzen auf unerklärliche Weise. Die Tierschützer vermuten, daß sie als Opfertiere für schwarze Messen mißbraucht werden. Anlaß für die Warnungen war die Entdeckung von Überresten von vier verstümmelten schwarzen Katzen in der Nähe von Reutlingen.

 

Plusenergiehäuser

In Freiburg plant Rolf Disch, Deutschlands bekanntester Solararchitekt, die ersten Häuser, die mehr Energie abgeben, als sie verbrauchen. 126 der "Plusenergiehäuser" sollen auf dem Gelände einer ehemaligen französischen Kaserne gebaut werden. Wie die Zeitschrift natur in ihrer Februar-Ausgabe berichtet, ist die Rechnung verblüffend einfach: Ein Vier-Personen-Haushalt benötigt in einem herkömmlich gebauten Haus pro Jahr im Durchschnitt 34.200 Kilowattstunden für Heizung, Warmwasser und Strom. Ein "Plusenergiehaus" bietet den gleichen Komfort mit nur 6.700 Kilowattstunden. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach soll jedoch 9.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, so daß 2.300 Kilowattstunden auf der Habenseite bleiben. Möglich ist das durch konsequente Ausnutzung vorhandener Technologien: Eine 30 Zentimeter dicke Dämmschicht aus Mineralwolle sorgt für eine winddichte Verpackung. Strom und Wärme liefern in den Sommermonaten Photovoltaikmodule auf der Südseite der Dachterrasse, während im Winter die tiefstehende Sonne die Innenräume aufheizen kann. Speziell isolierte Fenster und ein Lüftungssystem runden die energetische Optimierung ab. Die Energiesparhäuser kosten rund 622.000 Mark.

 

Solarzellen

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt verzeichnet eine "sehr große Resonanz" auf ihre Pläne zur Ausstattung von 300 Dächern kirchlicher Einrichtungen mit Solaranlagen. Für das Projekt, das von einem "hohen Vorbildcharakter" der Gotteshäuser ausgeht, will die Stiftung in den nächsten Jahren zehn Millionen Mark bereitstellen.

 

Greenpeace

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 1.000 neue Förderer hinzugewinnen können und verfügt gegenwärtig über mehr als 531.000 Fördermitglieder. Auch die Spenden und anderen Einnahmen wie Erbschaften und Bußgeldern stiegen um 1,3 Millionen Mark auf 66,48 Millionen Mark. "Diese große Unterstützung ist ein klares Signal für mehr Umweltschutz", kommentierte Greenpeace-Geschäftsführer Walter Homolka die Bilanz. "Gerade jetzt, wo die Chance für den Ausstieg aus der Atomenergie da ist, wo es darum geht, gegen den massiven Druck der Industrie eine neue Energiepolitik durchzusetzen und Schritte zum Klimaschutz zu erreichen, ist das Engagement von mehr als 530.000 Förderern eine wichtige Rückendeckung".

 

Kampfhunde

Berlins Umweltminister und designierter SPD-Landeschef Peter Strie-der will das Halten gefährlicher Hunderassen in der Stadt weitgehend unterbinden. Nach dem Willen Strieders sollen "Kampfhunde" in Mehrfamilienhäusern generell verboten werden. Ihre Haltung würde nur in geeigneten Zwingern erlaubt. Noch im Frühjahr wolle er einen Entwurf für ein neues Kampfhunde-Gesetz des Landes Berlin als Vorlage in den Senat einbringen. Parks und Straßen in Berlin müßten wieder "angstfreie Räume" werden, forderte Strieder. Einige Berliner Wohngesellschaften haben bereits in Mietverträgen die Haltung großer Hunde in zu kleinen Wohnungen verboten.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen