© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    05/99 29. Januar 1999


Meldungen

Streit in NS-Führung um Vorgehen gegen Jünger

HAMBURG In der nationalsozialistischen Führung soll es zu einem Streit zwischen Hitler und seinem Propagandaminister Goebbels um das Vorgehen gegen den Dichter Ernst Jünger gegeben haben. Das berichtete die Welt am Sonntag unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Tagebücher des Publizisten Armin Mohler, der nach dem Zweiten Weltkrieg einige Jahre Sekretär Jüngers war. In den Aufzeichnungen Mohlers werde der Bericht eines hohen SS-Offiziers über eine Unterredung zwischen Hitler und Goebbels zitiert. Danach habe Goebbels nach der Veröffentlichung des Romans "Auf den Marmorklippen" (1939) bei Hitler darauf gedrängt, gegen den Autor vorzugehen. Hitler habe dies mit den Worten abgelehnt: "Laßt mir den in Ruhe, der hat große Verdienste."

 

170 Veranstaltungen zum Goethe-Gedenkjahr

FRANKFURT/MAIN. Mit einer Inszenierung des ersten Teils des "Faust" am 30. Januar eröffnet die Stadt Frankfurt am Main die Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag des Dichters Johann Wolfgang von Goethe. Danach folgt ein Veranstaltungsreigen mit mehr als 170 Konzerten, Lesungen und Ausstellungen, deren Höhepunkt die Darbietung "Goethe lebt – eine Inszenierung zwischen Dichtung und Wahrheit" am 28. August sein soll. "Ich bin mir sicher, daß es uns mit dieser Veranstaltung gelingt, auch die Menschen an Goethe heranzuführen, die mit seinem Namen bisher wenig verbinden", erklärte Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) bei der Vorstellung des Millionenprojekts.

 

KMK-Präsident beklagt Wissenslücken bei Lehrern

BONN. Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Sachsens Wissenschaftsminister Hans Joachim Meyer, hat sich besorgt über die durch eine Umfrage belegten Lücken in der Allgemeinbildung deutscher Lehrer geäußert. Besonders schockierend seien die Wissendefizite im Blick auf die deutsche Geschichte, sagte der CDU-Politiker in der Welt am Sonntag. Meyer reagierte auf eine Untersuchung des Kölner Ifep-Instituts im Auftrag der Hamburger Illustrierten Stern.Danach hat jeder zweite der befragten Lehrer keine Ahnung, welches Ereignis die Deutschen am 3. Oktober feiern und wann dieses Ereignis stattfand.

 

Leipziger Buchmesse präsentiert 1.800 Verlage

LEIPZIG. Über 1.800 Verlage aus rund 30 Ländern werden auf der Leipziger Buchmesse vom 25. bis 28. März ihre aktuellen Frühjahrsprogramme präsentieren. Der diesjährige Länderschwerpunkt ist Bulgarien. Mehr als 600 Autorenlesungen, Diskussionen und Autogrammstunden werden an allen vier Messetagen die Kulturszene der Stadt beherrschen. Unter dem Motto "Leipzig liest" können sich die Besucher nicht nur auf dem Messegelände, sondern auch in Buchklubs, Bibliotheken, Galerien, Cafés, Hochschulen und Kirchen der Leipziger Innenstadt treffen. Die Leipziger Buchmesse und "Leipzig liest" locken jedes Jahr Zehntausende Fachbesucher und Bücherfreunde in die Stadt. Im Vorjahr wurden insgesamt 47.000 Besucher in den Messehallen gezählt, 65.000 Literaturbegeisterte kamen zu den Veranstaltungen von "Leipzig liest". Parallel zur Buchmesse findet die 5. Leipziger Antiquariatsmesse statt, an der sich mehr als 50 Antiquariate beteiligen.


 
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