© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/99 05. Februar 1999


Meldungen

Indien kauft moderne Waffentechnik in Moskau

MOSKAU. Zur Modernisierung seiner Streitkräfte vereinbarte Indien mit Moskau ein Programm zur strategisch-technischen Zusammenarbeit insbesondere auch in Fragen der militärischen Rüstung. Die Atommacht Indien will auf diese Weise vor allem ihre Streitkräfte mit modernster Kampftechnik versorgen. Das Programm läuft in seiner ersten Phase bis 2010. Es sollen von Moskau innerhalb der nächsten zwei Jahre 200 Flugzeuge zu einem Verkaufspreis von insgesamt 10 Milliarden Dollar geliefert werden. Verantwortlich für die erneute Forcierung der Waffenexporte durch Rußland ist der ehemalige stellvertretende Chef des Spionagedienstes SWR, Girorij Rapota. Er ist nun Leiter des staatlichen Unternehmens für den Verkauf von Kriegsmaterial. Auch Syrien, Vietnam und der Jemen erhalten künftig modernste Waffentechnik aus Moskau. Kleinere Käufe tätigen Äthiopien, Eritrea, Algerien, Angola. Rußland hat im vergangenen Jahr aus offiziellen Waffenexporten etwa drei Milliarden Dollar eingenommen.

 

In Albanien herrscht große Not unter Kindern

STRASSBURG. In einer Studie der Sozialkommission des Europarates wird die Not unter den Kindern und Jugendlichen in Albanien beklagt. Hierbei sei insbesondere die hohe Kindersterblichkeit und die schlechte medizinische Versorgung der Minderjährigen dramatisch. Kinder und Jugendliche sind die Hauptleidtragenden der ökonomischen und politischen Krise in dem Balkanstaat. Die Ernährungslage ist miserabel und Kinderarbeit an der Tagesordnung. Viele Jugendliche verlassen ihr Zuhause und leben als Straßenkinder. In dieser Situation nehme die Kriminalität zu. Die Studie wurde der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vorgestellt. Gefordert wurde von den Parlamentariern ein Hilfsprogramm in Zusammenarbeit mit der Regierung in Tirana.

 

Iran feiert Jahrestag der Revolution

TEHERAN. Die Feiern zum 20. Jahrestag der islamischen Revolution im Iran haben am Montag, den 1. Februar, in Teheran begonnen. Damit gedenken die mehr als 52 Millionen Schiiten der Rückkehr ihrers Führers Ayatollah Ruhollah Chomeini nach jahrelangem Exil in Frankreich. Die Ankunft des geistlichen Oberhauptes auf dem Teheraner Flughafen besiegelte das vorläufige Ende der Dynastie der Pahlewi und des Schah Resa, der das Land nach Unruhen schon zwei Wochen vorher verlassen hatte. Der Sieg der islamischen Revolution leitete eine Jahrzehnt der Reislamisierung Persiens durch den schiitischen Fundamentalismus ein. In jüngster Zeit jedoch öffnet sich das Land wieder gemäßigten Einflüssen.

 

Rußland: Daten von Vermißten übergeben

MOSKAU. Der russische Geheimdienst hat dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Unterlagen über verschollene Deutsche nach dem zweiten Weltkrieg zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um Daten von Zivilisten, die unter sowjetischer Besatzung verhaftet oder verschleppt wurden. So kann nun das DRK das Schicksal mehrerer hunderttausend vermißter Deutscher aufklären. Die ersten drei CD-ROMs, mit rund 30.000 Namen und Schicksalsangaben sind bereits im Besitz des DRK-Suchdienstes, der nun seine Arbeit konkret aufnehmen kann.


 
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