© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/99 12. Februar 1999


Nordrhein-Westfalen: CDU-Verbände uneins
Alexander Schmidt

Die CDU will ihre Unterschriftenkampagne für die Integration von Ausländern ohne die Vergabe der doppelten Staatsbürgerschaft fortsetzen. Doch in dem mitgliederstarken Landesverband Nordrhein-Westfalen sind nach Recherchen der jungen freiheit die Vorstellungen über die Durchführung der Aktion durchaus gespalten. Eine Mehrheit der Kreisverbände setzt bei der Fortführung der Kampagne zwar auf Öffentlichkeitsarbeit. Doch zumindest in einigen der 63 nordrhein-westfälischen Kreisverbände ist die Unterschrift nur in der Geschäftsstelle der Verbände möglich.

Im Aachener Stadtgebiet sind für die Nachkarnevalszeit Außenaktionen geplant, die bisher aus organisatorischen Gründen nicht möglich waren. Im Gebiet Aachen-Kreis dagegen wird die Kampagne abgelehnt und auf die Kreisgeschäftsstelle beschränkt. In Bonn waren JU-Mitglieder in den letzten Wochen auf dem Marktplatz aktiv, aber genau wie in allen anderen Fragen "gibt es auch hier Befürworter und Kritiker", hieß es in der Kreisgeschäftsstelle. In Düsseldorf laufe man der Union trotz zahlreicher Außenaktionen "die Türen ein". Im Rhein-Sieg-Kreis führten neben Ständen auch Wanderungen der CDU-Mitglieder von Tür zu Tür dazu, daß "mehrere tausend Unterschriften" zusammenkamen. In Münster und Wuppertal wird darauf verzichtet, weil der Münsteraner Kreisvorstand darauf setzt, im Rahmen von Informationsveranstaltungen Unterschriften zu erhalten. Und in Wuppertal will man Krawallen mit Autonomen aus dem Weg gehen.


 
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