© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    08/99 19. Februar 1999


Frisch gepresst

Arbeitslager. Weil sie sich weigerte, für die polnische Miliz als Agentin zu arbeiten, wurde Isa Mann im Juni 1945 in eine Außenstelle des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz eingewiesen, die nach dem Krieg von den Polen übernommen wurde. Kurz nachdem die überlebenden Juden befreit worden waren, wurden dort Deutsche, die in Polen gelebt hatten, als feindliche Elemente der polnischen Gesellschaft inhaftiert. Viele von ihnen überlebten die Haft nicht. Isa Mann verbrachte zwölf Monate im Lager, ehe sie entlassen und aus Polen nach Westdeutschland ausgesiedelt wurde. Ihre Erinnerungen "In der Hölle wächst kein Gras. Als Deutsche in einem polnischen Arbeitslager" (158 Seiten, Triesen 1999) erschienen jetzt beim Liechtensteiner Verlag Coleba (Postfach 23, FL-9495 Triesen).

 

Enteignungen 1945/49. Die deutsche Wiedervereinigung hat einen Tatbestand hervorgerufen, der auch im neunten Jahr nach diesem historischen Ereignis noch für Diskussionen sorgt: die Nichtrückgabe des zwischen 1945 und 1949 in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone (SBZ) durch Kommunisten enteigneten Vermögens. Betroffene, Wissenschaftler, Journalisten und Politiker fordern aus geschichtlichen, moralischen und insbesondere aus rechtsstaatlichen Gründen eine Revision der gegenwärtigen Situation. Die in dem von Bruno J. Sobotka herausgegebenen Band "Wiedergutmachungsverbot? Die Enteignungen in der ehemaligen SBZ zwischen 1945 und 1949" (v. Hase & Koehler, Mainz 1998, 856 Seiten, 49,90 Mark) veröffentlichten 118 Beiträge zeigen die teilweise fundamentalen Unterschiede in den Auffassungen und den Rechtspositionen ihrer 99 Autoren. Ein umfangreicher Anhang gibt Einblick in alle relevanten Texte wie Verträge, Gesetze, Bundesverfassungsgerichtsurteil bzw. -beschluß, Chronologien und Protokolle. Durch umfassende Information soll das Buch zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen.


 
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