© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/99 05. März 1999


Parteien: Republikaner streiten um Auftritt ihres Ex-Landesvorsitzenden
"Es gibt keinen Weg zurück"
Thorsten Thaler

Den Republikanern drohen in ihrem Stammland Bayern erneut personelle Auseinandersetzungen. Den Anlaß dafür bietet eine Veranstaltung vergangenen Freitag in München-Pasing, auf der Funktions- und Mandatsträger der Republikaner mit dem ehemaligen bayerischen Landesvorsitzenden, Generalsekretär der Bundespartei und Europaabgeordneten Harald Neubauer über "Chancen, Strategien und Notwendigkeiten einer erfolgreichen nationalen Politik in Deutschland" diskutierten, wie es in einer Mitteilung des Kreisrats und Republikaner-Sprechers in Oberbayern, Wolfgang Bukow, heißt.

Nach Angaben des Vorsitzenden im Kreisverband München West, Johann Weinfurtner, zeigte sich Neubauer daran interessiert, daß sich die Republikaner auch wieder für ehemalige Mitglieder öffneten. Der rhetorisch versierte Publizist und Mitherausgeber der Coburger Monatszeitschrift Nation & Europa habe angeboten, die Partei als Redner bei Wahlkampfveranstaltungen zu unterstützen. Dieses Angebot sei von den Anwesenden nahezu einhellig begrüßt worden, berichten Bukow und Weinfurtner.

Dieser Einschätzung widerspricht der bayerische Landesvorsitzende der Republikaner, Johann Gärtner, der an der Pasinger Veranstaltung zeitweise teilgenommen hatte. "Für Neubauer gibt es keinen Weg zurück zu den Republikanern", sagte er am Dienstag in einem Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT. Der Landesvorstand distanziere sich "entschieden" von dieser Veranstaltung, die nicht im Namen der Partei stattgefunden habe.

Auf einer bereits länger geplanten Klausurtagung am 13. März in Deggendorf werde der Vorstand das weitere Vorgehen beraten, sagte Gärtner. Auch ein Parteiordnungsverfahren gegen Bukow und Weinfurtner wollte der bayerische Republikaner-Chef nicht ausschließen.


 
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