© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/99 05. März 1999


Meldungen

Wieder neuer Rekord bei Unternehmenspleiten

BONN. Entgegen der Entwicklung in anderen europäischen Ländern ist die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auch im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Im vergangenen Jahr haben knapp 28.000 Unternehmen Pleite gemacht, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Unternehmen für Wirtschaftsinformationen, Dun & Bradstreet, mit. Besonders betroffen von der Pleitewelle sind weiterhin die östlichen Bundesländer. Im Vergleich dazu gingen in zwölf europäischen Ländern die Firmenzusammenbrüche um 7,8 Prozent zurück. Insgesamt wurden in den zwölf EU-Ländern mehr als 158.000 Firmenzusammenbrüche registriert.

 

Bund der Steuerzahler legt Wahlprüfsteine vor

BONN. Bis zur Europa-Wahl am 13. Juni sind es zwar noch gut drei Monate. Doch schon jetzt präsentierte der Bund der Steuerzahler (BdSt) in seiner Mitgliederzeitschrift Der Steuerzahler seine Wahlprüfsteine für die Kandidaten, die sich um einen Sitz im Europaparlament bewerben. Die Fragen an die Kandidaten betreffen die Begrenzung der Ausgaben der EU, die Einführung eigener Einnahmen der EU, die Strafbarkeit der Verschwendung von EU-Geldern, die Entschädigung der Mitglieder des EU-Parlaments und die Höhe der Bezüge der Eurokraten.

 

In München ist jeder zweite Haushalt ein Singlehaushalt

MÜNCHEN. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus gab es Ende April 1998 in Bayern knapp 1,9 Millionen Einpersonenhaushalte. Damit wohnten und wirtschafteten knapp 16 Prozent der bayerischen Bevölkerung allein. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, war der Anteil der Einpersonenhaushalte in Großstädten besonders hoch, wo über 26 Prozent alleine leben. Fast jeder zweite Haushalt (49 Prozent) war dort ein Einpersonenhaushalt. Rund 39 Prozent der Singles gehörten der mittleren Generation im Alter von 30 bis 60 Jahren an, 42 Prozent waren 60 Jahre oder älter.

 

Der Lehrstellenbedarf ist größer als angenommen

NÜRNBERG. Im Jahr 1999 wird der Lehrstellenbedarf einer Umfrage zufolge noch größer ausfallen als bisher angenommen. Schätzungsweise 87 Prozent der Jugendlichen, die im vergangenen Jahr keine Lehrstelle fanden und unter anderem in Ersatzlehrgängen unterkamen, wollen sich in diesem Jahr erneut um eine betriebliche Lehrstelle bemühen. Wie die Bundesanstalt für Arbeit und das Bundesinstitut für Berufsbildung mitteilten, werden aus diesem Kreis mindestens 70.000 Jugendliche zu den nach offiziellen Daten 36.000 1998 nicht vermittelten Lehrstellenbewerbern hinzukommen.

 

GEW fordert kostenlosen Besuch von Kinderkrippen

BONN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat als Konsequenz aus dem Familienurteil des Bundesverfassungsgerichts gefordert, daß Kindergärten genauso kostenfrei sein sollten wie der Besuch von Schulen. Mit gebührenfreien Krippen, Kindertagesstätten und Horten sei Familien mit Kindern mehr geholfen als mit höheren Steuerfreibeträgen, die ohnehin nur Besserverdienenden zugute kämen, meinte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange. Nach Angaben der Gewerkschaft zahlen Eltern jährlich 6,5 Milliarden Mark für die Unterbringung ihrer Kinder.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen