© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/99 05. März 1999


Meldungen

Aufgestellte Kreuze stacheln zum Haß auf

WARSCHAU. Die polnischen Behörden haben am Montag gegen den Mann Anklage erhoben, der die Aufstellung von Kreuzen in der Nähe der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz organisiert hat. Wie eine Sprecherin des Gerichts in Auschwitz erklärte, wird Kazimierz Switon Aufstachelung zum Haß und Beleidigung von Juden und Deutschen vorgeworfen. Grundlage der Anklage ist unter anderem ein Flugblatt, in dem Israel und Deutschland als "satanisch-heidnische" Kräfte bezeichnet werden, deren Ziel die Zerstörung der polnischen Nation sei. Die Ermittlungen waren schon im Oktober eingeleitet worden. Auf dem Gelände eines früheren Karmeliterklosters wurden 1988 ein großes Holzkreuz und im vergangenen Jahr Dutzende kleinerer Kreuze errichtet, die an 152 katholische Polen erinnern sollen, die in den Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau getötet worden sind.

 

Türkei geht im Fall Öcalan ihren eigenen Weg

BONN. Ungeachtet der Proteste aus dem In- und Ausland beharrt die Türkei im Falle Öcalan auf ihren eigenen juristischen Wegen. Die Gerichte seien nach den Worten des Türkischen Botschafters in Bonn, Tugay Ukucevik, völlig frei. In einer einstündigen Erklärung verteidigte er die Festnahme Öcalans und das weitere Vorgehen seines Landes. Er bat einzusehen, daß dieser Terrorist dem Land und vielen Türken großen Schaden zugefügt habe. Duch die Festnahme sei die internationale Staatengemeinschaft vor einem großen Problem gerettet worden. Ein internationaler Gerichtshof könne für Öcalan gar nicht in Frage kommen. Er sei türkischer Staatsbürger und werde nach Landesrecht behandelt. Öcalan sei als Leiter einer Terrororganisation gefaßt worden und werde der türkischen Gerechtigkeit zugeführt, so der Botschafter.

 

Äthiopien erkärt Sieg im Krieg mit Eritrea

ADDIS ABEBA. Nach der Wiedereroberung der umkämpften Region Badme hat die äthiopische Regierung am Sonntag ihren Sieg im Grenzkrieg mit Eritrea erklärt. Bereits am vergangenen Samsatg hatte sich Eritrea nach äthiopischen Gebietsgewinnen überraschend für die Annahme eines Friedensplanes ausgesprochen. Der UNO-Botschafter des Staates Eritrea, Haile Menkerios, teilte dies dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York mit.

 

Spannungen im israelisch -libanesischen Grenzgebiet

JERUSALEM. Kurz nach dem Tod von vier Israelis in der Sicherheitszone im Südlibanon nehmen die Spannungen im grenzgebiet von Isreal und dem Libanon zu. Die Isrealische Armee zieht seit Montag Panzerkräfte an der Grenze zusammen. Der Israelische Ministerpräsident Benjamin Nethanjahu sagte, die Stelungen der Hisbollah werden immer dann angegriffen, wenn wir es für gerechtfertigt erachtet. Einzelheiten zu Taktik des Militärs, in Reaktion auf den Anschlag, wollte Netanjahu jedoch nicht preisgeben.


 
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