© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/99 19. März 1999


Meldungen

Ev. Notgemeinschaft befürchtet Überfremdung

RENNINGEN. Die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland hat sich gegen die Einführung einer doppelten Staatsbürgerschaft für Ausländer ausgesprochen. In einem Aufruf an die Fraktionen des Bundestages und die Kirchen heißt es, der Doppelpaß ohne eine vollständige Integration der Betroffenen berge "absehbare Risisken und folgenschwere Nebvenwirkungen". Ein solcher Schritt müsse "zur Überfremdung und Selbstaufgabe unseres Volkes und Vaterlandes" führen. Die Notgemeinschaft fordert, "die nationale Identität unseres Volkes uneingeschränkt zu bewahren". Die Organisation ruft außerdem dazu auf, der Zerstörung des gesellschaftlichen Zusammenlebens entgegenzuwirken. Die Evangelische Notgemeinschaft unter dem Vorsitz von Pfarrer Hanns Schrödl gehört zur Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands.

 

Wippermann-Auftritt in der Berliner Urania

BERLIN. Im Rahmen der "Woche der Brüderlichkeit" fand am Donnerstag voriger Woche eine Vortragsveranstaltung der Berliner Urania mit dem Titel "Von Nolte bis Walser – Der Historikerstreit zur deutschen Vergangenheitsbewältigung" statt. Im Verlauf seines Vortrags kritisierte Professor Wolfgang Wippermann, Dozent des Fachbereichs Geschichtswissenschaften an der Freien Universität Berlin, das "Schwarzbuch des Kommunismus" sowie den Vergleich des Nationalsozialismus mit der DDR als "unzulässige Relativierung" des Holocaust. Zudem griff er mehrfach Positionen der deutschen Heimatvertriebenen mit dem Vorwurf nicht gerechtfertigter Aufrechnung an und bezeichnete die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, als "schlimmere geistige Brandstifterin als Walser".

 

Gericht ahndet Verstöße des AStA der FU Berlin

BERLIN. Das Berliner Verwaltungsgericht hat nach einer Klage von Studenten der CDU-nahen Vereinigung Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) gegen die politischen Aktivitäten des linksgerichteten Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) der Freien Universität Berlin, gegen diesen ein Ordnungsgeld in Höhe von 10.000 DM verhängt. Der AStA hatte sich nicht an eine vorangegangene einstweilige Anordnung des Verwaltungsgerichts vom Januar vergangenen Jahres gehalten, sich allgemeinpolitischer Äußerungen zu enthalten. Die Studentenvertreter werteten das Verfahren als Teil einer bundesweiten "Einschüchterungspolitik".


 
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