© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/99 02. April 1999


Meldungen

Umweltminister fordern Schuldenerlaß mit Auflagen

SCHWERIN. Die Umweltminister der acht wichtigsten Industriestaaten (G 8) sind übereingekommen, Schuldenerlasse für die Dritte Welt verstärkt mit Auflagen für den Umweltschutz zu verbinden. Die Teilnehmer aus Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, den USA, Rußland und Deutschland stimmten bei einer Konferenz in Schwerin außerdem überein, daß ein "globaler ökologischer Ordnungsrahmen geschaffen werden muß". Konkrete Standards oder verbindliche Höchstgrenzen wurden jedoch nicht festgelegt.

 

Tierschutz ist Schwerpunkt der Ratspräsidentschaft

BONN. Die Aufnahme eines Staatsziels Tierschutz in das Grundgesetz und der Tierschutz als ein Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft dokumentieren nach Aussage von Bundesernährungsminister Karl-Heinz Funke (SPD) die große Bedeutung, die die Bundesregierung diesem Thema beimißt. Bei einer Veranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen zum Thema "Tierschutz in die Verfassung" unterstrich der Minister am vergangenen Donnerstag, daß die Bundesregierung sich für das Staatsziel Tierschutz einsetze, weil sie ein deutliches Signal für "den Tierschutz als ethisches Gebot" setzen wolle. "Der Umgang mit Tieren ist nicht dem freien Ermessen des einzelnen Tierhalters zu überlassen. Wir wollen, daß der Tierschutz ein Rechtsgut von Verfassungsrang wird. Dann läßt sich auch in strittigen Fällen mehr Schutz für Tiere durchsetzen." Funke forderte deshalb alle Bundestagsfraktionen auf, "diesem von der großen Mehrheit der Bevölkerung unterstützten Vorhaben zuzustimmen".

 

Die meisten Ostereier kommen vom Fließband

BONN. Allein 1997 sind in Deutschland rund 18,5 Milliarden Eier produziert worden. Davon stammen nach Angaben des BUND über 90 Prozent aus Lege-Batterien. Der Großteil der geflügelten "Zwangsarbeiterinnen" konzentriert sich auf wenige Anlagen: 40 Prozent der rund 42 Millionen Legehennen in Deutschland leben in nur 73 der insgesamt rund 220.000 Betriebe. Manche der Hühnermultis "kerkern" über eine Million Hennen in riesigen, Fabrikhallen ein. Verbrauchern, die "diese Massenqual" nicht unterstützen wollen, rät der BUND, keine Billigeier zu kaufen, sondern NEULAND-Eier aus tiergerechter Haltung oder Ware der Öko-Landbau-Verbände. Dazu zählen beispielsweise Bioland, Demeter, Biopark, Naturland, Gäa, Ökosiegel, ANOG und der Biokreis Östbayern.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen