© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/99 16. April 1999


Meldungen

Ausstellung "Wege der Deutschen" vorgestellt

BERLIN. Anläßlich des 50. Geburtstages des Grundgesetzes ist am Freitag vergangener Woche in Berlin Ausstellung "Wege der Deutschen" vorgestellt. Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau am Mahnmalgelände "Topographie des Terrors" zeigt offizielle und persönliche Erinnerungsstücke und soll vom 24. Mai bis zum Tag der Einheit am 3. Oktober geöffnet bleiben. 5.000 Stücke seien unter Beteiligung dreier Museen in Bonn und Berlin zusammengetragen worden, 700 Leihgeber hätten Dinge aus persönlichem Besitz zur Verfügung gestellt, sagte Ausstellungsmacher Christoph Stölzl. Auch Schreckliches aus dem Leben der beiden deutschen Staaten werde zu sehen sein. So der Kinderwagen, mit dem Terroristen der Rote-Armee-Fraktion (RAF) 1977 den Wagen des später von ihnen ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer stoppten. Unter den weiteren Exponaten werden sich unter anderem auch ein Sandkastenmodell aus dem Kalten Krieg mit dem Titel "Bonn nach dem Atomschlag" sowie eine von der Stasi verwendete Presse, mit der Briefe wieder verschlossen werden konnten, und anderes Spionagematerial befinden. Als ein deutschlandpolitischer Höhepunkt gilt das Manuskript des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl zum Zehnpunkteprogramm, das die Richtung für die staatliche Einheit vorgab. Die Initiative zu der Ausstellung sei vom Haushaltsausschuß des Bundestages ausgegangen, hob Stölzl lobend hervor.

 

Gespräche über "Bündnis für den Film"

POTSDAM. Vorigen Sonnabend ist in Potsdam ein zweitägiges Treffen von Politikern und Vertretern der Film- und Fernsehwirtschaft zu einem "Bündnis für den Film" ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. Die rund 50 vertretenen Regisseure, Produzenten und Filmverleiher, unter ihnen Volker Schlöndorff und Detlev Buck, die auf Einladung des Bundesbeauftragten für Kultur, Michael Naumann, zusammengekommen waren, beschlossen die Einsetzung einer Arbeitsgruppe für eine bessere Abstimmung der deutschen Filmförderung. Erste Vorschläge sollen beim nächsten Treffen der Runde im Herbst in München vorgelegt werden. Naumann beklagte den geringen Anteil deutscher Produktionen in den Kinos. Die Film- und Fernsehlandschaft sei durch amerikanische Machwerke geprägt. Gleichzeitig wandte er sich gegen eine Quotenregelung.

 

Pulitzer-Preise in 21 Kategorien vergeben

NEW YORK. Der international renommierte Pulitzer-Preis für hervorragende Leistungen der Presse, in der Literatur und der Musik, der 1917 von dem Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftet wurde, ist vorigen Montag in insgesamt 21 Kategorien vergeben worden. Ein Artikel über die Finanzkrise in Rußland brachte dem Wall Street Journal den diesjährigen Preis für Auslandsberichterstattung ein. Für seine Inlandsberichte erhielt ein Journalist der New York Times einen Preis und eine weitere Mitarbeiterin der Zeitung den für Kommentare. Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) gewann beide ausgeschriebenen Fotopreise. Der Preis für Belletristik ging an Michael Cunningham für sein Buch "The Hours", der in der Kategorie Drama an Margaret Edson für ihr Stück über den unsentimentalen Kampf einer Frau mit ihrer Krebserkrankung.


 
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