© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/99 16. April 1999


Frisch gepresst

Albert Speer, des "Führers Architekt", Rüstungsminister und Organisator der deutschen Kriegsmaschinerie, hatte bereits 1945 sein Schweigen gebrochen. Auf Schloß Kransberg im Taunus vertraute er einem amerikanischen Geheimdienstoffizier viel mehr über Adolf Hitler und das Dritte Reich an, als er nach den Läuterungen einer 20jährigen Haft in seinen Bestsellern "Erinnerungen" (1969) und "Spandauer Tagebücher"(1975) preisgab. Diese unbekannten Geheimdienstprotokolle vom Sommer 1945 wurden jetzt unter dem Titel "Alles, was ich weiß" (Herbig Verlag, München 1999, 320 Seiten, 44 Mark) von dem promovierten Berliner Historiker Ulrich Schlie herausgegeben.

 

Arzneimittel. Jedes Jahr kommen Hunderte neuer Medikamente auf den Markt. Namen und Zusammensetzung eingeführter Arzneimittel werden stillschweigend verändert. Welche Mittel sinnvoll sind, welche nutzlos oder sogar gefährlich, darüber gibt der kritische Ratgeber "Bittere Pillen" (Kiepenheuer & Witsch, Köln 1999, 1040 Seiten, 49,80 Mark) von Kurt Langbein, Hans-Peter Martin und Hans Weiss ausgiebig Antwort. Das bereits seit 1983 erscheinende Standardwerk (Gesamtauflage: über 2 Millionen) wurde völlig überarbeitet und erweitert um Designerdrogen und Suchtmittel, Potenzmittel und Medikamente zur Krebstherapie sowie Arneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit.

Rußlanddeutsche. Vielseitig und ermutigend ist Ingmar Brantschs Eckartschrift "Das Leben der Rußlanddeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg im Spiegel ihres Schrifttums" (Österreichische Landsmannschaft, Wien 1999, 107 Seiten, 14,50 Mark) über die am meisten gedemütigte deutsche Volksgruppe. Nach einer notwendigen Einführung in die geschichtlichen Zusammenhänge werden 15 Schriftsteller mit ihrem Leben und Werk vorgestellt, u.a. Gerhard Sawatzky, Viktor Klein, Waldemar Ekkert, Waldemar Weber und Hugo Wormsbecher.


 
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