© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/99 28. Mai 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Tierversuche

Ein zweijähriger offener Dialog zwischen der internationalen Tierrechtsorganisation PeTA und der Firma Colgate-Palmolive hat dazu geführt, daß der Konzern ab sofort keine Tierversuche mehr für Erwachsenen-Körperpflegeprodukte und deren Inhaltsstoffe durchführen wird. Die Selbstverpflichtung bezieht sich auf Schaum- und Duschbäder, Cremes und Lotionen, Deos, feste und flüssige Seifen sowie Rasierschäume und -cremes. Colgate-Palmolive, eines der führenden Unternehmen für die genannten Produkte, folgt damit dem Beispiel von Gillette, deren gesamte Produktpalette nach Auskunft von PeTA bereits ebenfalls ohne Tierversuche hergestellt wird. Insgesamt 600 Firmen haben inzwischen gegenüber der Tierrechtsorganisation schriftlich erklärt, keine Tierversuche mehr für ihre Kosmetik- und Haushaltsprodukte durchzuführen.

 

Ökologische und soziale Mindeststandards

Bei der nächsten Verhandlungsrunde der Welthandelsorganisation (WTO), die im November 1999 beginnt, müssen ökologische und soziale Mindeststandards eine wichtige Rolle spielen. Diese Ansicht vertrat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesernährungsminister, Gerald Thalheim. Nur so könne global den Wettbewerbsverzerrungen zum Nachteil von Umwelt und Gesundheit entgegengetreten werden. In den Staaten der EU gäbe es hohe Standards, die für andere Regionen der Erde Anlaß zum Nachdenken sein sollten, so Thalheim.

 

Jagd

Zehn französische Landwirte aus den Departements Dordogne, Gironde und Creuse haben vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erfolgreich gegen die zwangsweise Nutzung ihrers Landbesitzes durch Jäger geklagt. Die Richter sprachen am 30. April in Straßburg jedem Landwirt eine Entschädigung von umgerechnet 9.000 Mark zu. Die Landwirte, erklärte Jagdgegner, hatten gegen die zwangsweise Einbeziehung ihres Landbesitzes in die Jagdgebiete ihrer Departements geklagt. Das obligatorische Jagdrecht, das nach einem Gesetz aus dem Jahre 1964 für Landbesitz unterhalb von zwanzig bzw. sechzig Hektar gilt, sei ein Verstoß gegen den Schutz des Privateigentums, urteilten die Richter. Die französische Regierung muß nun das Gesetz entsprechend ändern.

 

Öko-Fleisch

Eine vierwöchige Informations-Tour für Fleisch aus ökologischer und tiergerechter Haltung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gemeinsam mit den Handelsunternehmen tegut... und Edeka Nord gestartet. Die am vergangenen Dienstag begonnene Tour geht durch elf deutsche Städte. Auf Märkten und anderen belebten Plätzen können Passanten in einem großen Informations- und Kochzelt "ihr Wissen über die Vorzüge von Öko-Fleich und tiergerechter Haltung erweitern, aber auch ihren Gaumen auf Entdeckungsreise gehen lassen", teilten die Initiatoren mit. Die Tour startete in Würzburg und ist in den nächsten Tagen und Wochen in Gelnhausen (27.5.), Marburg (28.5.), Kassel (29.5.), Jena (2.6.), Kiel (8.6.), Pinneberg (9.6.), Lübeck (10.6.), Schwerin (11.6.), Lüneburg (15.6.) und Neumünster (17.6.) vor Ort.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen