© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/99 02. Juli 1999


Meldungen

CSU-Blatt "Bayernkurier" droht das finanzielle Aus

MÜNCHEN. Die wöchentlich erscheinende Parteizeitung der CSU, der Bayernkurier, steht laut einer Meldung der Hamburger Illustrierten Stern in ihrer jetzigen Form vor dem finanziellen Aus.Das Mitgliederblatt erhöhe nämlich die schon jetzt auf 27 Millionen Mark angewachsene Schuldenlast der Partei jährlich um "drei bis zu fünf Millionen DM", so CSU-Generalsekretär Thomas Goppel. Eine Umstellung der Erscheinungsweise auf ein Monatsmagazin sei allerdings noch nicht endgültig geklärt, man wolle erst die Ergebnisse der Untersuchungen des von Ministerpräsident Stoiber beauftragten Unternehmensberaters Roland Berger abwarten. Laut dessen ersten Leserbefragungen sind zwar 93 Prozent der Leserschaft mit dem Inhalt zufrieden, allerdings würden lediglich 37 Prozent den Bayernkurier "stark vermissen". Chefredakteur Wilfried Scharnagl hatte der Zeitung bisher den inhaltlichen Auftrag zugedacht, sich als Hüterin des Erbes von Franz-Josef Strauß zu profilieren.

 

Ingeborg-Bachmann-Preis an junge Ungarin vergeben

KLAGENFURT. Für ihre Geschichte "Ophelia" hat die 28jährige Terezia Mora den diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Preis der Stadt Klagenfurt erhalten. Der mit 250.000 Schilling (rund 35.000 Mark) dotierte Preis gilt als eine der bedeutendsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Er wird seit 1977 in Erinnerung an die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973) verliehen. Die diesjährige Preisträgerin wuchs in einem Dorf nahe der österreichischen Grenze zweisprachig auf, studierte später Theaterwissenschaften und und erhielt das Drehbuch-Diplom der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Zuletzt veröffentlichte sie den Prosaband "Seltsame Materie". Den von 50 Verlagen gestifteten Ernst-Willner-Preis erhält der 35 jährige Deutsche Thor Kunkel für den Ausschnitt "Doppelleben der Amöbe" aus seinem in Arbeit befindlichen Erstlingsroman "Das Schwarzlicht-Terrarium", der bei Rowohlt verlegt werden wird.

 

Bayern übt Kritik an Kürzungen für Bayreuth

MÜNCHEN. Die bayerische Landesregierung hat die von der Bundesregierung angekündigte Kürzung der Zuschüsse für die Bayreuther Festspiele und die Bamberger Symphoniker als "Schildbürgerstreich" kritisiert. Der für das Jahr 2000 aufgestellte Wirtschaftsplan der Bayreuther Festspiele sei erst im Mai unter Mitwirkung des Bundes beschlossen worden, sagte Kulturminister Hans Zehetmair. Jetzt soll der Bundeszuschuß um 15 Prozent oder 480.000 Mark gekürzt werden, der Zuschuß für die Symphoniker um 770.000 Mark oder 7,4 Prozent. Während der Bund in Berlin Hunderte von Millionen Mark investiere, um kulturelle Renommierprojekte vorweisen zu können, hungere er in Bayreuth eine Institution von Weltrang schleichend aus, sagte der CSU-Politiker.


 
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