© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/99 23. Juli 1999


Meldungen

Saddam Hussein fordert Vertreibung der Israelis

BAGDAD. Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat den schärfsten Verbalangriff gegen Israel seit Ende des Golfkrieges von 1991 gerichtet. Irak werde seinen Kampf gegen Israel nicht aufgeben, bis die Juden die Region verlassen hätten oder als Bürger in einem palästinensischenStaat lebten. "Palästina ist arabisch. Die Zionisten müssen daraus verschwinden", sagte er vorigen Sonnabend in einer Rede zum 31. Jahrestag der Machtübernahme der Baath-Partei. Andere arabische Führer dächten genauso wie er, scheuten sich aber, den Israelis "die bittere Wahrheit" zu sagen. Der Zeitpunkt seiner Attacken fällt mit der Initiative des neuen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak zur Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses zusammen. Möglicherweise befürchtet er im Falle eines Friedensschlusses Israels mit Syrien und dem Libanon, in der arabischen Welt noch weiter isoliert zu werden. Während des Golfkrieges von 1991 hatte Irak Tel Aviv mit Scud-Raketen beschossen.

 

Polnische Getränke mit Koli-Bakterien verseucht

WARSCHAU. Nicht nur Coca-Cola, sondern mehr als die Hälfte der 1998 in Polen untersuchten Getränke sind beanstandet worden. Dabei erfüllten rund 20 Prozent der untersuchten Produkte nicht die Norm, berichtete die Zeitung Zycie. Die Gesundheitsbehörden fanden vor allem in kohlensäurehaltigen Getränken auch Schwermetallverbindungen und Konservierungsstoffe, die auf der Flasche nicht angegeben waren. Auch bei den von den Gesunheitsinspektoren untersuchten Michprodukten sei geschlammpt worden, berichtete die Zeitung Trybuna. Kefir, Joghurt und andere Frischeerzeugnisse würden in den Läden vielfach nicht im Kühlregal, sondern neben anderen Lebensmitteln unsachgemäß gelagert.

 

Zagreb lehnt Kooperation mit Haager Tribunal ab

ZAGREB. Kroatien hat sich geweigert, weiter mit dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zusammenzuarbeiten. Bei einem Besuch von Chefanklägerin Louise Arbour in Zagreb weigerte sich Justizminister Separovic, zwei vom Tribunal angeklagte bosnische Kroaten sofort auszuliefern. Ferner wird Kroatien dem Gericht nicht alle geforderten Unterlagen übergeben. Laut Separovic drohte Arbour damit, sich beim Weltsicherheitsrat über Kroatien zu beschweren. Die Anklägerin selbst wollte sich vor der Presse zu diesem Vorgang nicht weiter äußern. Separovic warf ihr vor, sie hätte zu viele Geheimdokumente verlangt. Außerdem erkennt die Regierung in Zargreb die Zuständigkeit des Gerichtshofes für die kroatischen Offensiven in Westslawonien und der Krajina 1995 nicht an, weil es sich hierbei um interne Konflikte gehandelt habe.

 

Zypern verlangt Druck des Westens auf die Türkei

NIKOSIA. Am Vorabend des 25. Jahrestages der türkischen Invasion auf Zypern hat der Präsident der Insel, Glavkos Klerides, internationalen Druck insbesondere auch der EU und der Nato auf die Türkei gefordert, damit diese die Besetzung des Nordens der Mittelmeerinsel beendet. Bereits am Sonntag hatten die griechischen Zyprer für die Wiedervereinigung der Insel demonstriert. Der 20. Juli ist für die griechischen Zyprer ein Tag des Gedenkens und der Trauer wegen des lange schwelenden Konflikts zur Türkei.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen