© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/99 30. Juli / 06. August 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Wasserstoff

Seit Mai ist auf dem Münchner Flughafen die erste öffentliche und vollautomatische Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb. In einem Pilotprojekt werden drei Vorfeldbusse sowie ein Pkw bis Ende nächsten Jahres mit dem Energieträger der Zukunft betankt. Die Verbrennung im Motor erfolgt rückstandsfrei. Der Preis für einen Liter Wasserstoff beträgt 1,10 Mark, der Energiegehalt entspricht etwa einem Drittelliter konventionellen Kraftstoffs.

 

Solarinitiative

Die Anwendung der Solarenergie in Brandenburg soll in den nächsten Jahren vor allem durch den Einsatz solarthermischer Anlagen zur Warmwassergewinnung deutlich ausgeweitet werden. Dieses Ziel verfolgt die "Brandenburger Solarinitiative", die Umweltminister Eberhard Henne gemeinsam mit Vertretern aus Handwerk, Industrie und Energieberatung in Potsdam vorstellte. Mit knapp 100.000 Quadratmetern Kollektorfläche will die Solarinitiative das Ziel des Landesenergiekonzepts bis 2010 um 30.000 Quadratmeter überbieten, berichtet das Umweltmagazin GrünStift.

 

Strombörse

Ungeachtet der Empfehlung, die deutsche Strombörse in Frankfurt am Main anzusiedeln, will die Strombörse Leipzig (LPX) an ihrem Standort festhalten. Die Gesellschafter hätten einstimmig beschlossen, die Absicht beizubehalten, in der Messestadt einen Energiehandelsplatz zu errichten, teilte LPX mit.

 

Gas-Brennwertkessel

In den Jahren seit 1991 ist der Marktanteil von Gas-Brennwertkesseln rasant gestiegen: Sie stellen mittlerweile rund 27 Prozent aller eingebauten Gasheizkessel. Bis heute haben fast eine Million Haushalte in Deutschland umgerüstet und sich die modernen Gasgeräte ins Haus geholt – knapp 200.000 Gas-Brennwertkessel wurden allein im letzten Jahr verkauft. Umweltschonende Technik und der problemlose Einbau begründen den Erfolg dieser Geräte. Die kompakten Heizkessel nutzen die Kondensationswärme im Wasserdampf der Abgase für die Raumheizung. Der Wärmegewinn aus den Abgasen spart viel Energie und senkt so die Heizkosten.

 

Wilhelm-Leopold-Pfeil-Preis

Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. in Hamburg hat dem Leiter der Forstdirektion Karlsruhe, Peter Weidenbach, den mit 30.000 Mark dotierten Wilhelm-Leopold-Pfeil-Preis zuerkannt. Die Jury würdigt damit einen "engagierten Verfechter der naturnahen Waldwirtschaft", der entscheidend die Entwicklung des Waldbaus geprägt habe. Der Preis wird seit 1963 in Erinnerung an den Begründer der Preußischen Forstakademie in Eberswalde, Wilhelm Leopold Pfeil (1783 – 1859), verliehen.

 

Evangelische Kirche in Deutschland

In einem mit der Evangelischen Kirche in Deutschland geschlossenen Rahmenvertrag hat sich der Energiekonzern PreußenElektra verpflichtet, den 80.000 Stromendverbrauchern im Bereich der EKD garantiert regenerativ erzeugten Strom mit einem Preisaufschlag zwischen vier und acht Pfennig pro Kilowattstunde zu liefern. Die ökologische Herkunft des Stroms soll durch ein Zertifizierungsverfahren abgesichert werden.

 

Elefanten

Im Fall der seit einem Jahr von einem Tierhändler festgehaltenen und ständigen Mißhandlungen ausgesetzten Tuli-Elefanten hat der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) die Regierung Südafrikas zum Eingreifen aufgefordert. Immer wieder gelangen Beweise unverminderter Grausamkeit an die Öffentlichkeit. Erst kürzlich strahlte das südafrikanische Fernsehen drastische Bilder von der Lage der 14 Elefanten aus. Die Tuli-Elefanten sind Gegenstand erbitterter Kontroversen, seit sie vor einem Jahr im Tuli-Reservat in Botswana gefangen worden waren. Es handelte sich um eine Gruppe von ursprünglich 30 ausschließlich jungen Elefanten, die aus ihren Familienverbänden herausgerissen wurden. Der Tierhändler Riccardo Ghiazza schaffte sie nach Südafrika, um sie von dort aus an ausländische Zoos, Safari-Parks und andere Einrichtungen der Unterhaltungsindustrie zu verkaufen. Vier der Elefanten gingen im Dezember 1998 trotz vehementer Proteste von Tierschutzorganisationen und eines von Umweltminister Trittin erlassenen Einfuhrverbots an die Zoos von Dresden und Erfurt. Drei Tiere erwarb der Zoo von Basel. Neun der Jungelefanten erwiesen sich als nicht domestizierbar und wurden an das private Reservat "Sandhurst Safari" abgegeben.


 
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