© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/99 30. Juli / 06. August 1999


Meldungen

EU wird demokratisches Serbien eng einbinden

PARIS. Auf der ab Freitag stattfindenden Balkan-Gipfelkonferenz wollen die europäischen Staaten die enge Anbindung eines demokratischen Serbiens an die EU in Angriff nehmen. Nach Angaben aus dem französischen Präsidialamt wollen Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland auf der Gipfelkonferenz die Nähe Serbiens zu Europa und den Ausblick auf dessen Intergration betonen. Wenn das serbische Bundesland erst einmal eine demokratische Struktur besitze, liege seine Zukunft in der Europäischen Union. Frankreich erhoffe sich von dem mehrtägigen Gipfel eine dauerhafte Stabilität für alle Balkan-Staaten, hieß es aus Paris. Präsident Jacques Chi- rac wird für Frankreich an der Konferenz in Sarajevo teilnehmen.

 

Britische Umweltschützer vernichten Gen-Maisfeld

LONDON. Umweltschützer haben in Großbritannien bereits zum dritten Mal innerhalb von zwei Monaten ein Versuchsfeld für genetisch veränderten Mais vernichtet.Die Umweltschutzorganisation Greenpeace erklärte, sie habe einen Mähdrescher benutzt, um die Hälfte der Pfanzen auf dem Maisfelde im ostenglischen Lyng zu zerstören. Die Polizei nahm 30 Umweltschützer fest. Greenpeace erklärte, man habe nun drei von insgesamt sieben staatlichen Versuchsfeldern vernichtet und könnte so das Förderprogramm zur Entwicklung gentechnisch veränderten Getreides unter Umständen stoppen.

 

PKK-Führer Soysal bei Verhör mißhandelt

ANKARA. Der aus Moldawien verschleppte und in der Türkei inhaftierte PKK-Funktionär Soysal ist nach den Angaben seines Anwaltes bei den Verhören durch die türkischen Instanzen schwer mißhandelt worden. Die in Köln ansässige kurdische Nachrichtenagentur DEM berichtete, daß Soysal an den türkischen Geheimdienst übergeben worden sei. Der in Deutschland als Asylant anerkannte Soysal gehört nach türkischer Darstellung zur europäischen Führung der PKK. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft in türkischen Gefängnissen.

 

Fischer will Lieferung von Panzern verhindern

MÜNCHEN. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer will die Lieferung von deutschen Panzern an den Nato-Partner Türkei verhindern. Dies berichtete der Münchener Merkur. Fischer habe sich ausdrücklich gegen die Auslieferung von 1.000 Kampfpanzern des Typs Leopard II A5 durch den Rüstungskonzern Krauss-Maffei-Wegmann ausgesprochen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf das Auswärtige Amt.

 

Clinton führt Gespräche um Nahost-Konflikt

RABAT. Nach der Beisetzung des marokkanischen Monarchen Hassan II. in Rabat führte Bill Clinton intensive Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak und Palästinenser-Präsident Jassir Arafat. Barak kündigte an, die ins Stocken geratenen Gespräche über die Autonomie der Palästinenser und den Truppenabzug der Israelis aus dem Westjordanland zu forcieren. Hunderttausende Marokkaner und Gäste waren zu den Beisetzungsfeierlichkeiten von Hassan II. nach Rabat gekommen, dessen Familie sich unmittelbar auf den Propheten Mohammed zurückführt.


 
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