© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/99 27. August 1999


Meldungen

Handelskonflikte mit den USA werden zunehmen

WASHINTON. Ein "großer ideologischer Krieg" bahnt sich nach Ansicht von Gary Hufbauer, Handelsexperte des Institute for International Economics in Washington, zwischen Europa und den USA an. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen werde der Handel mit genetisch veränderten Pflanzen und Tieren stehen, insbesondere der Gen-Mais und die Gen-Sojabohnen, so Hufbauer. "Der Streit ums Hormon-Rindfleisch war nur das erste Scharmützel. Der Kampf der Ideologien wird uns vermutlich noch mindestens zehn Jahre lang beschäftigen", zitiert Die Presse den Wirtschaftsexperten.

 

Tengelmann verzichtet bei Eigenmarken auf Gen-Food

MÜLHEIM/RUHR. Als bisher größte deutsche Supermarktkette verzichtet nun auch Tengelmann in seinen Eigenprodukten auf Rohstoffe aus gentechnisch veränderten Pflanzen. Die Hersteller ihrer Eigenmarken ("A+P", "Masterproduct" oder "Naturkind") seien verpflichtet worden, auf den Einsatz gentechnisch veränderter Stoffe zu verzichten, so Tengelmann. Das Unternehmen folgt damit dem Beispiel der britischen Supermarktkette Sainsbury, anderer europäischer Lebensmittelhändler und mehrerer kleinerer deutscher Supermarktketten, die erklärten, bei Eigenmarken auf gentechnisch veränderte Produkte zu verzichten. Auch Nestlé Deutschland hatte Anfang Juli angekündigt, keine weiteren Bestellungen für das einzige Unternehmensprodukt mit genveränderten Rohstoffen, den Riegel "Butterfinger", anzunehmen.

 

Immer mehr Studenten brechen ihr Studium ab

KÖLN. Etwa 70.000 von 1,8 Millionen Studenten verlassen Jahr für Jahr die deutschen Hochschulen ohne Abschluß – Tendenz steigend. Jeder zweite Studienabbrecher entscheidet sich vor Beendigung der Ausbildung für ein neues Berufsziel. Dies betrifft vor allem angehende Mediziner (60 Prozent) und Pädagogen (59 Prozent). Ein Fünftel der Abbrecher stellt während der Ausbildung fest, das falsche Fach gewählt zu haben. Auch Finanzschwierigkeiten und familiäre Motive führen häufig zum Abbruch: Jeder siebte Hochschüler beendete aus finanziellen Gründen das Studium, neun Prozent (davon 77 Prozent Frauen), weil Familie und Studium nicht unter einen Hut zu bringen waren, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Am geringsten (6 Prozent) ist der Anteil, der wegen nichtbestandener Prüfung das Handtuch wirft.


 
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