© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/99 03. September 1999


Meldungen

Jürgen Fuchs postum mit Hans-Sahl-Preis geehrt

BERLIN. Der Autor und Bürgerrechtler Jürgen Fuchs wird postum mit dem diesjährigen Hans-Sahl-Preis geehrt. Die Auszeichnung würdige einen "sprachmächtigen Autor, der es vermochte, die Mechanismen eines totalitär verfaßten Staates und seiner Mitläufer deutlich zu machen", teilte der Autorenkreis der Bundesrepublik mit. Fuchs war mit 48 Jahren am 9. Mai in Berlin an einem Krebsleiden gestorben. Der studierte Psychologe wurde in der DDR als "konterrevolutionär" und "Staatsverleumder" verfolgt und 1977 in den Westen abgeschoben. Als Autor wurde er hier zuerst durch seine "Gedächtnisprotokolle" bekannt. Die postume Ehrung findet am 30. September im Berliner Literaturhaus in der Fasanenstraße statt.

 

Goethe-Institut produzierte zu viele Deutschbücher

MÜNCHEN. Das Goethe-Institut hat eingeräumt, in den achtziger Jahren zu viele Bücher produziert zu haben. Rund 100 Paletten mittlerweile veralteter Deutschbücher müßten vernichtet werden, bestätigte Pressesprecher Berthold Franke die Kernaussage eines Berichts der Münchener Abendzeitung. Er wies jedoch die Darstellung zurück, die Kosten der Herstellung hätten bei mindestens einer Million Mark gelegen. Diese Zahl sei aus der Luft gegriffen. Der Wert lasse sich nicht bestimmen. Bei den Bänden handelt es sich größtenteils um Deutschbücher der achtziger und frühen neunziger Jahre, die in zu hoher Auflage produziert worden sind. Diese Unterrichtsmaterialien seien inzwischen unbrauchbar, sagte Franke. "Ihre Halbwertzeit ist gering." Mit diesen alten Beständen könne man nicht mehr viel Gutes tun, erklärte Franke. Ein Versand ins Ausland sei zu teuer.

 

Goethe und Europa: Eine Ausstellung im Elsaß

SAVERNE. Ab Mitte September beherbergt die alte Bischofsstadt Saverne, das frühere Zabern, eine Ausstellung im Schloß der Fürsten von Rohan, das der junge Goethe im Juni 1770 besuchte. Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsarbeit der französischen Goethegesellschaft, des Goethe-Museums in Düsseldorf und der Universität Bologna. Sie zeigt 400 Gegenstände im Zusammenhang mit Goethes Europareisen: Briefe, Autogramme, Lithographien, Bilder, Ausgaben von damals und heute. Diese Ausstellungsstücke, die aus dem Elsaß, Luxemburg, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Böhmen, Rußland und England zusammengetragen wurden, zeigen Goethes Interesse an den unterschiedlichen Kulturen Europas. Ein Katalog in deutscher und französischer Ausgabe ist momentan noch in Arbeit. Anfragen an die französische Goethegesellschaft (Société Goethe de France): Institut d’études allemandes, Université Marc Bloch, 22 rue Descartes, F – 67084 Strasbourg, Tel./Fax: 0033 / 3 88 41 73 00.


 
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