© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/99 10. September 1999


Meldungen

Rechtschreib-Begehren soll wiederholt werden

BERLIN. Zwei Monate nach dem Scheitern eines Volksbegehrens gegen die Rechtschreibreform ziehen die Initiatoren vor den Berliner Verfassungsgerichtshof. Die Klage der Organisatoren richtet sich gegen die Durchführung des Begehrens, das nicht ordnungsgemäß abgelaufen sei. Es habe zu wenig Auslegungsstellen für die Unterschriftenlisten gegeben, sagte der Sprecher des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege, Gernot Holstein. Das Volksbegehren war Anfang Juli in der Hauptstadt gescheitert. Statt der für einen Erfolg notwendigen 243.000 Bürger hatten sich nur 106.000 in die Unterschriftenlisten eingetragen. Ziel des Vereins ist es nun, vor Gericht eine Wiederholung des Volksbegehrens zu erreichen. Das Gericht müsse eine Mindestzahl von Auslegungsstellen festlegen, verlangte Holstein.

 

Generalinspekteur spricht sich für Wehrpflicht aus

BERLIN. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Hans-Peter von Kirchbach, hält einen stärkeren Einsatz von Frauen in der Bundeswehr für möglich. Vom militärischen Standpunkt aus gebe es aus seiner Sicht keinerlei Bedenken, in viel mehr Bereichen als bisher Frauen einzustellen. Das gelte etwa im Nachschub, bei den Fernmeldern, bei der Wartung oder der Instandsetzung. Er rate jedoch dringend davon ab, weibliche Soldaten in Kampftruppen aufzunehmen. Kampfeinsätze von Frauen verbietet das Grundgesetz. Zugleich machte von Kirchbach deutlich, daß er an der Wehrpflicht festhalten will. Die Qualität der Bundeswehr, die sich mit allen Armeen der Welt messen könne, beruhe auf der Wehrpflicht. Von Kirchbach regte die Schaffung einer Tapferkeitsauszeichnung an. Ob dies eine Neustiftung des Eisernen Kreuzes oder eine ganz neue Tapferkeitsmedaille sein werde, sei aber zweitrangig.

 

Konservative Christen fordern neue Reformation

HANNOVER. Eine Reformation in der evangelischen Kirche haben theologisch konservative Christen auf einer "Notsynode" am 4. September in Hannover gefordert. Zuvor hatte Organisator Rudi Weinmann eine heftige Kontroverse ausgelöst, weil er die Frauenordination und die Amtseinführung der hannoverschen Bischöfin Margot Käßmann als unbiblisch abgelehnt hatte. Daraufhin drohte die Landeskirche mitwirkenden Pastoren mit Disziplinarmaßnahmen. Auf dem Treffen kritisierte Weinmann die Ausgrenzung bibel- und bekenntnistreuer Kreise innerhalb der Kirche. Dieser Kurs müsse korrigiert werden.


 
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