© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/99 17. September 1999


Meldungen

Neues Frühwarnsystem für Raketen in den USA

MOSKAU. Die USA und Rußland haben Vorkehrungen getroffen, damit Computerprobleme, insbesondere bei der Umstellung auf das Jahr 2000, nicht versehentlich einen Atomkrieg auslösen. US-Verteidigungsminister William Cohen und sein russischer Kollege Igor Sergejew unterzeichneten am Montag in Moskau ein Abkommen über die Errichtung eines Frühwarnsystems. Hierbei sollen Satelliten und Computer beide Staaten absichern, falls irgendwo in der Welt fälschlicherweise ein Atomraketen-Angriff gemeldet wird. Rußland und die USA verfügen beide über Tausende Langstrecken-Raketen und sind bestrebt, einen Computerfehler mit verheerenden Folgen zu vermeiden. Das Computerzentrum wird sich in Colorado im Hauptquartier des US-Raumfahrtkommandos befinden.

 

Ständiger Sitz für Japan und Deutschland bei UN

NEW YORK. Der UN-Botschafter der USA, Richard Holbrooke, hat sich erneut für einen ständigen Sitz Japans im Weltsicherheitsrat ausgesprochen. Bei einem Treffen mit dem japanischen Botschafter Yukio Sato räumte Holbrooke ein, der Weg Japans in das wichtigste Gremium der internationalen Gemeinschaft sei schwierig. Die Diskussion um die Erweiterung des Sicherheitsrates läuft schon seit über fünf Jahren. den Sicherheistrat bilden zehn Länder. Fünf Staaten – die USA, Großbritannien, Frankreich, China und Rußland – haben einen ständigen Sitz und Veto-Recht. Im vergangenen Juni beschlossen der japanischen Ministerpräsident Keizo Obuchi und Bundeskanzler Gerhard Schröder, sich gemeinsam für einen ständigen Sitz Japans und Deutschlands im UN-Sicherheitsrat einzusetzen.

 

ASEAN engagiert sich in Ost-Timor mit Soldaten

JARKATA. Die Vereinigung südostasiatischer Staaten (ASEAN) unterstützt den Einsatz von Truppen in Ost-Timor unter UN-Mandat. Der thailändische Außenminister Surin Pitsuwan, gegenwärtiger Vorsitzender der ASEAN-Gruppe, sprach aus diesem Grunde mit Indonesiens Ministerpräsidenten Habibie in Jarkata. Dies stellt für die ASEAN eine qualitativ neue Politik dar, da sie bisher jegliche Einmischung in die Politik eines ihrer Mitgliedstaaten vermieden hat. Gegen die Beteiligung insbesondere von Truppen aus Australien, Neuseeland und Portugal hat Habibie Bedenken geäußert, da diese diese Unabhängigkeit Ost-Timors unterstützt hätten. Allerding betonte Habibie, daß Indonesien sich nicht im Kriege mit diesen Ländern befinde, und bekräftigte, daß gerade auch asiatische Staaten an der Friedenstruppe teilnehmen sollten.

 

China und die Vereinigten Staaten nähern sich an

AUCKLAND. Die USA und China haben ihren Streit über die Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad beigelegt. Die Kontakte seien wieder in der richtigen Spur, sagte US-Sicherheitsberater Samuel Berger, nachdem sich der US-amerikanische Präsident und Chinas Staatschef Jiang Zemin in Auckland zwei Stunden lang unterhalten hatten. Clintons Wirtschaftsberater Eugene Sperling warnte aber vor überzogenen Erwartungen, daß sich in der Frage der WTO-Mitgliedschaft Chinas in den nächsten Tagen etwas ändern würde. Um die Aufnahme Chinas in die WTO wird seit Jahren heftig gerungen.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen