© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/99 17. September 1999


Meldungen

Goethe-Institut schließt elf Einrichtungen im Ausland

MÜNCHEN. Das Goethe-Institut wird elf seiner Kultureinrichtungen im Ausland schließen. Wie Präsident Hilmar Hoffmann in München bekanntgab, sind sechs Institute in Europa und fünf in Nord- und Mittelamerika betroffen. Außerdem stünden zwei Teilschließungen und weitere Rationalisierungen an. Durch die Maßnahmen wolle man bis 2003 insgesamt rund 19 Millionen Mark einsparen. Zunächst sah es sogar so aus, als müßten bis zu 25 Institute aufgegeben werden. Nach Angaben des Goethe-Instituts verlangen die Auflagen der Bundesregierung Einsparungen von knapp 27 Millionen Mark, also rund acht Millionen Mark mehr als in dem jetzigen Sparkonzept vorgesehen. Nach Gesprächen mit der Bundesregierung hoffe man aber, auf weitere Schließungen verzichten zu können. Eine Entscheidung darüber werde voraussichtlich am 11. November im Bundestag fallen. Die Institute auf der Schließungsliste seien nach einem Kriterienkatalog ausgesucht worden, bei dem auch Wirtschaftlichkeit eine Rolle spiele, sagte Generalsekretär Joachim Sartorius. Es seien nur Länder Westeuropas und Nordamerikas betroffen, da das Institutsnetz hier gut ausgebaut sei. Von Kürzungen ausgenommen seien ärmere Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas.

 

240 Millionen Mark für Kultur in neuen Ländern

BERLIN. Kulturstaatsminister Michael Naumann und die Fachminister der neuen Länder haben vergangenen Freitag das "Aufbauprogramm Kultur" unterzeichnet, für das die Bundesregierung 240 Millionen Mark zur Verfügung stellt. Es soll nach den Worten Naumanns die große Bedeutung der dortigen Kulturstandorte in das öffentliche Bewußtsein zurückrufen. Die Unterzeichnung der Vereinbarung markiere eine "Akzentverschiebung in der Kulturpolitik". Seit 1993 habe es kein spezielles Förderprogramm mehr für die kulturellen Einrichtungen in den neuen Ländern gegeben. Auch zehn Jahre nach dem Fall der Mauer sei der Nachholbedarf noch immer erheblich. Es müsse verhindert werden, daß Defizite entstehen, "die wir nachträglich bitter bereuen".

 

Erstes Denkmal für Charles de Gaulle in Paris

PARIS. Der frühere französische Staatspräsident Charles de Gaulle soll ein Denkmal in Paris erhalten. Wie der Pariser Bürgermeister Jean Tiberi mitteilte, soll im kommenden Jahr auf den Champs-Elysées eine Statue des Staatsmannes errichtet werden. Die Bronze-Statue, die im Juni 2000 aufgestellt werden soll, zeigt einen in Uniform marschierenden General de Gaulle. Das Projekt werde etwa drei Millionen Franc (knapp eine Million Mark) kosten, sagte Tiberi. Der Bürgermeister rief die Bevölkerung zu Spenden auf. Charles de Gaulle war von 1959 bis 1969 französischer Staatspräsident. Er starb am 9. November 1970 und liegt in Colombey-les-Deux-Eglises begraben.


 
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