© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/99 22. Oktober 1999


Meldungen

Kirchen planen Aktionen gegen Sonntagsarbeit

BERLIN. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Gewerkschaft Handel Banken und Versicherungen (HBV) haben Kampagnen gegen eine Veränderung der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten angekündigt. Die EKD teilte mit, mit Zeitungsanzeigen, Plakatwänden und Kinospots für den Schutz des Sonntags als gesetzlichen Ruhetag kämpfen zu wollen. Die HBV werde mit Info-Ständen und anderen Aktionen gegen eine mögliche Verlängerung der Öffnungszeiten protestieren, teilte der Hauptvorstand der Gewerkschaft mit.

 

Bioethiker kritisieren Abtreibungspraxis

TÜBINGEN. Gegen Abtreibung als Methode der Familienplanung haben sich Mediziner und Bioethiker aus den fünf großen Weltreligionen ausgesprochen. Abtreibung dürfe nur bei "zwingenden Gründen" erlaubt werden, sagte der muslimische Bio-ethiker Abdallah Daar in Tübingen zum Abschluß einer Fachtagung des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (DIFÄM). Eine Ausnahme dürfe nur gemacht werden, um das Leben der Mutter zu retten. Die "Heiligkeit und Würde des menschlichen Lebens" sei in allen Religionen zwar unumstritten, zitiert die Evangelische Nachrichtenagentur idea die Experten aus Buddhismus, Hinduismus, Islam, Judentum und Christentum. Die Anwendung von akzeptierten Formen der Schwangerschaftsverhütung dürfe hingegen aus "religiösen Gründen" nicht verhindert werden. Familienplanung sei "an sich gut und erlaubt". Der "Ort für intime Sexualkontakte" sei jedoch die Ehe, auch wenn es darüber unterschiedliche kulturelle Vorstellungen gebe.

 

Deutsche wechseln nur sehr zaghaft ihren Stromanbieter

KASSEL. Trotz zahlreicher Angebote wagen bislang nur wenige Kunden den Wechsel zu einem neuen Stromanbieter. Die Hauptberatungsstelle für Elektrizitätsanwendung (HEA) geht davon aus, daß mittelfristig nur fünf Prozent der Kunden den Wechsel ausprobieren werden. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor, so HEA-Vorsitzender Rolf Warncke. Unter den Kunden der Stromversorger Energie-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM) bewegt sich die Zahl der Umsteiger bisher lediglich im Promillebereich, so EAM-Chef Warncke. Im Vergleich dazu könne im europäischen Ausland beobachtet werden, daß nach einer Liberalisierung 10 bis 20 Prozent der Privatkunden bereit seien, ihren Lieferanten zu wechseln.


 
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