© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/99 29. Oktober 1999


Meldungen

Fürth bald mit Moschee – Einigung steht kurz bevor

FÜRTH. Das Vorhaben türkischer Muslime, in Fürth eine Moschee zu errichten, nimmt Gestalt an. Die örtliche Gemeinde der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religionen (DITIB) hatte zuvor über die nur geringe Bereitschaft im Rathaus geklagt, ihr bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück in der Innenstadt entgegenzukommen. Ihre derzeitigen Kultur- und Gebetsräume seien längst zu eng für den starken Andrang besonders zum Freitagsgebet und an Feiertagen. Oberbürgermeister Wilhelm Wenning (CSU) will sich nun um "eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung" bemühen. Es gebe inzwischen für ein Grundstück "einen positiven Vorbescheid der Stadt". DITIB müsse nur noch die Baupläne einreichen. Eine richtige Moschee mit Kuppeldach und Minarett wird es dennoch in Fürth nicht geben. Einer solchen Lösung will vor allem die CSU im Stadtrat nicht zustimmen.

 

DVU Sachsen-Anhalt legt Machtkampf vorerst bei

MAGDEBURG. Der Machtkampf in der Magdeburger Landtagsfraktion der DVU ist vorläufig beigelegt. Nach heftigen Auseinandersetzungen, bei denen auch die Münchner Parteizentrale kräftig intervenierte, ist vorigen Montag die Betriebswirtin Claudia Wiechmann zur neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt worden und löst den umstrittenen Helmut Wolf ab. Wie ihr Fraktionskollege Dieter Kannegießer erklärte, sei die Entscheidung einstimmig gefallen. Kannegießer selbst war erst in der Vorwoche wegen Unstimmigkeiten aus der Fraktion ausgeschieden, ist jetzt aber wieder mit von der Partie und nun neben Wolf stellvertretender Fraktionsvorsitzender. In die Abgeordnetengruppe zurückgekehrt ist auch Veronika Brandt, die als "Querulantin" aus der Fraktion herausgeschmissenen worden war. Mit zwei weiteren in die Fraktion Zurückgekehrten hat die DVU-Landtagsgruppe, die zwischenzeitlich auf zehn Abgeordnete geschrumpft war, wieder 13 Mitglieder. 16 waren es nach der Landtagswahl im April 1998. Zwei von ihnen waren aus der Fraktion freiwillig ausgeschieden, einer wegen des Verdachts der Tierquälerei herausgeschmissen worden. Christoph Bergner (CDU) nannte die Querelen in der DVU einen Beweis dafür, daß "diese im Grunde genommen keine Partei, sondern eine Gefolgstruppe des Münchner Verlegers Frey ist". Gerhard Frey junior, Sohn des Parteivorsitzenden, war in der Vorwoche eigens nach Magdeburg gekommen, um mit den Fraktionsmitgliedern zu reden und für die neuen Machtverhältnisse zu sorgen.


 
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