© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/99 29. Oktober 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Ökologischer Landbau

Der Schlüssel zur Ausdehnung des ökologischen Landbaus liegt in der Steigerung der Nachfrage nach ökologisch erzeugten Nahrungsmitteln. Daher komme es darauf an, das positive Image der Öko-Erzeugnisse in entsprechendes Kaufverhalten der Verbraucher umzusetzen, schreibt Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke in der Broschüre "Konzept zur Förderung des Ökologischen Landbaus". Neben den klassischen Absatzwegen wie Direktverkauf und Naturkostfachhandel gelte es, vor allem das große Absatzpotenzial im Lebensmittelhandel besser zu nutzen. Als Ansatzpunkte für eine bessere Vermarktung nennt Funke Erzeugerzusammenschlüsse und ein einheitliches Ökö-Siegel.

 

Tier des Jahres

Die Äskulapnatter ist von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Tier des Jahres 2000 gekürt worden. Damit soll auf die starke Gefährdung dieser Art und der anderen drei in Deutschland vorkommenden Natternarten aufmerksam gemacht werden. Die Äskulapnatter (Elaphe longissima) wird bis zu 1,80 Meter lang und gilt seit Jahren als vom Aussterben bedroht.

 

Tibet-Antilopen

Der Bestand der Tibet-Antilope auf den Hochplateaus Tibets und Westchinas, der einst weit über eine Million hinausging, ist durch Wilderei auf 50.000 bis 70.000 Tiere dezimiert worden, so der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW). Dabei sind es lediglich die Kinnhaare der Antilope, auf die es die Wilderer abgesehen haben. Aus ihnen werden Shatoosh-Schals gemacht, große, aber leichte und feine Schals. Der Handel ist bereits seit 1975 verboten, weil sich schon damals abzeichnete, daß die Tibet-Antilope ("Chiru") gefährdet ist. In den USA riskiert der Träger eines Shatoosh-Schals eine fünfjährige Gefängnisstrafe. Gleichwohl lassen sich die Schönen und Reichen in London, Paris, Rom, New York und Los Angeles davon nicht abhalten und zahlen Preise zwischen 5.000 und 25.000 Mark pro Stück. Eine vom IFAW finanziell unterstützte Anti-Wilderer-Einheit hat zwar in den letzten Monaten einige Erfolge verbuchen könne, aber auch blutige Verluste: Zwei Mitarbeiter wurden von Wilderern getötet, teilte der IFAW mit.

 

Wasserkraft

Im ersten Halbjahr 1999 wurden in Baden-Württemberg 33,8 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. Der Löwenanteil des in Baden-Württemberg aus regenerativen Energieträgern erzeugten Stromes stammt aus Wasserkraftwerken, die im Land eine bis ins letzte Jahrhundert zurückreichende Tradition haben. Von Januar bis Juni wurden in den Laufwasserkraftwerken am Rhein, am Neckar und an der Donau sowie an einigen kleineren Flüssen, den Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb drei Milliarden kWh Elektrizität gewonnen. Ohne Berücksichtigung des zur Füllung der Pumpspeicher benötigten Pumpstroms sowie des Eigenverbrauchs der Kraftwerke entstammten damit 9,6 Prozent des in den öffentlichen Kraftwerken des Landes erzeugten Stroms aus Wasserkraft. Die Stromerzeugung aus Windenergie spielt nur eine sehr geringe Rolle. Lediglich 0,58 Millionen Kilowattstunden wurden aus der Windkraft gewonnen. Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zur Erzeugung von Strom kommt auch der Verbrennung von Müll und von Deponiegas zu. In den ersten sechs Monaten des Jahres trugen diese beiden Energieträger mit 155,2 Millionen Kilowattstunden zur Stromversorgung bei. Elektrische Energie aus Photovoltaik-Anlagen wird in das öffentliche Netz des Landes noch nicht in nennenswertem Umfang eingespeist. Viele private Haushalte und Unternehmen des Landes nutzen jedoch die Energie der Sonne zur Erzeugung von Strom und Wärme für ihren eigenen Verbrauch. Die dadurch im öffentlichen Versorgungsnetz eingesparten Energiemengen sind statistisch aber nicht erfaßt.

 

Umwelttheaterfestival

Die Sieger des Landeswettbewerbs "Umwelttheater Expo 2000" stehen fest. Die Preisträger in Nordrhein-Westfalen heißen TheaterTill (Düsseldorf), Theater Monteure (Köln) sowie Odoroka Mime Theatre (Bonn). Sie wurden beim Umwelttheaterfestival des Wissenschaftsladens Bonn ermittelt, das zum dritten Mal einen aktuellen Querschnitt von Theaterproduktionen präsentierte, die sich im weitesten Sinne mit dem Themenfeld "Umwelt/Mitwelt/Schöpfung" befassen.


 
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