© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    45/99 05. November 1999


Meldungen

Erneuerbare Energien sollen unterstützt werden

BERLIN. Die Einspeisung von Ökostrom ins öffentliche Netz soll künftig über eine neue Stromabgabe finanziert werden. Dies sieht der Entwurf des neuen Einspeisungsgesetzes vor, den das Bundeswirtschaftsministerium noch im November vorlegen werde, bestätigte die energiepolitische Sprecherin der Grünen, Michaele Hustedt. Die besondere Vergütung für Ökostrom sollen künftig zudem alle Erzeuger erhalten, unabhängig davon, ob Minikraftwerk oder Großkonzern. Die Kosten, die durch diese Vergütung entstehen, sollen über einen "bundesweiten Lastenausgleich" auf alle Stromkunden umgelegt werden, meinte Hustedt am Rande einer Fachtagung ihrer Partei. "Dieses Umlageverfahren könnte über einen einheitlichen Netzaufschlag auf die Gesamtmenge der öffentlichen Elektrizitätsabgabe erfolgen", erläuterte sie.

 

Indien will Tibetantilope endlich besser schützen

NEU DELHI. Indien will gegen die Produktion und den Handel von Shahtoosh-Schals schärfer vorgehen. Dies sicherte jetzt ein indischer Regierungsvertreter zu, teilt der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) mit. Derzeit ist die Tibetantilope, aus deren dichtem Kinn- und Bauchhaar die feine Wolle gewonnen wird, durch Wilderei auf das höchste gefährdet. Zwar sind Herstellung und Handel dieser Schals international verboten, gleichwohl bleiben sie ein begehrtes Mode-Accessoire. In den letzten 20 Jahren sind jedes Jahr bis zu 20.000 Tiere getötet worden. Der Bestand ging von einst weit über einer Million auf jetzt 50.000 bis 70.000 Tiere zurück. Schmuggler bringen die Wolle der Antilopen von Tibet über Nepal nach Indien (vorzugsweise im Tausch gegen Tigerknochen). Ausschließlich dort, in der indischen Provinz Jamu und Kaschmir, wird sie verarbeitet und als Shahtoosh-Schal in den illegalen Handel eingeschleust.

 

Bauern erinnern an ihren legendärer Bauernprotest

BERLIN. "Albrecht, wir kommen!" hieß das Motto eines Bauernprotestes von Gorleben nach Hannover im Herbst 1979. 20 Jahre nach dem legendären Gorleben-Treck ruft die Bäuerliche Notgemeinschaft bundesweit zu einer Stunkparade nach Berlin auf. Unter dem Slogan "Gerhard, wir kommen" wollen die Landwirte aus Lüchow-Dannenberg am 13. November in Berlin dem ehemaligen Atomkraftgegner und jetzigen Kanzler ihre Reverenz erweisen. Gleichzeitig wollen die Landwirte für den Ausstieg aus der Atomkraft und für eine Energiewende in Deutschland demonstrieren.


 
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