© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    45/99 05. November 1999


Meldungen

"FAZ" vor 50 Jahren zum ersten Mal erschienen

FRANKFURT/MAIN. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist am Montag 50 Jahre alt geworden. Die FAZ hat gegenwärtig eine Auflage von rund 410.000 und beschäftigt 350 Redakteure. Der erste Aufmacher der FAZ vor 50 Jahren war ein Bericht über den Besuch von Bundespräsident Theodor Heuß in Berlin: "Professor Heuß von den Berlinern stürmisch bejubelt." Der erste Leitartikel befaßte sich mit der neuen französischen Regierung. Die Gründungs-Redaktion bestand zum großen Teil aus Redakteuren der Allgemeinen Zeitung aus Mainz, Gründungs-Herausgeber der Zeitung waren Hans Baumgarten, Erich Dombrowski, Karl Korn, Paul Sethe und Erich Welter. Heute leiten Jürgen Jeske, Berthold Kohler, Hugo Müller-Vogg, Günther Nonnenmacher und Frank Schirrmacher die FAZ. Seit der Gründung hat sich das Layout der Zeitung zumindest auf der Titelseite kaum verändert. Die Überschriften der Leitartikel auf der ersten Seite erscheinen nach wie vor in Frakturschrift, und auf der ersten Seite ist kein Foto zu sehen. Wie Mitherausgeber Müller-Vogg mitteilte, wird sich das auch in absehbarer Zeit nicht ändern.

 

Hilmar Hoffmann fühlt sich von Rot-Grün betrogen

BERLIN. Der Präsident des Goethe-Instituts, Hilmar Hoffmann, fühlt sich nach eigener Aussage von der rot-grünen Bundesregeirung betrogen, da er darauf gesetzt habe, daß die Schließungspläne für die Goethe-Institute aufgehoben werden. Im Deutschlandradio Berlin sagte Hoffmann: "Finanzminister Hans Eichel handhabt die Kürzungsvorgaben so rigide, daß der versprochene Verzicht auf Rasenmäher-Methoden nicht eingelöst worden ist." Hoffmann betonte, es sei ein grundsätzlicher Fehler, sich fehlende Gelder dort zu holen, wo Kultur als freiwillige Aufgabe definiert sei. Zwar müßten die Institute nur zwölf Millionen Mark statt der von Eichel vorgesehenen 14,6 Millionen Mark sparen, dies seien aber zwölf Millionen zu- viel. Besonders schmerzhaft ist nach Hoffmanns Ansicht die Schließung von vier Instituten in den Vereinigten Staaten, da dort die Hälfte der Bevölkerung Umfragen zufolge nach wie vor an eine Renaissance des Nationalsozialismus in Deutschland glaube.

 

Kurosawa-Darsteller Minoru Chiaki gestorben

TOKIO. Der japanische Filmschauspieler Minoru Chiaki, der letzte noch lebende Samurai-Hauptdarsteller des Meisterwerks "Die sieben Samurai" von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1954, ist am Montag dieser Woche in einem Krankenhaus in Tokio im Alter von 82 Jahren an einer Herz- und Lungenerkrankung gestorben. Chiaki startete 1936 seine Karriere als Bühnenschauspieler und wurde 1949 von Kurosawa für die Leinwand entdeckt. Chiaki spielte in elf Filmen Kurosawas mit, der vor mehr als einem Jahr an den Folgen eines Schlaganfalls starb.


 
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