© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/99 19. November 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Tierschutz im Internet

Seit dem vergangenen Freitag gibt es im Internet eine neue internationale Website für Tierschutz. Sie wird unterstützt von 90 Tierschutz- und Umweltschutz-Organisationen in aller Welt und wird durch den World Wide Fund for Nature (WWF), den Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW), die Humane Society of the United States (HSUS) und die World Society for the Protection of Animals (WSPA) und andere Organisationen täglich aktualisiert. www.virunga.org  hat den Anspruch, weltweit die virtuelle Institution für Tierschutz zu werden. Die Internet-Seiten bieten neben Nachrichten über Tiere, offenen Stellen und Informationsmaterial auch die Möglichkeit zu diskutieren und Petitionen zu unterschreiben.

 

Nachwachsende Rohstoffe

Im kommenden Jahr werden aus dem Agrarhaushalt des Bundes 51 Millionen Mark Forschungsgelder für nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung stehen. Damit wird das Konzept zur Förderung von Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben weitergeführt. Neu ist allerdings, daß künftig neben pflanzlichen Produkten auch tierische Produkte, Biogas sowie Rest- und Abfallstoffe in die Förderung mit aufgenommen werden.

 

Riesenschildkröte

Im Zoo von Brisbane, der Hauptstadt des australischen Bundesstaates Queensland, "feierte" die vermutlich älteste Riesenschildkröte der Welt ihren 169. Geburtstag. Die Galapagos-Schildkröte "Harriet" nahm der britische Forscher Charles Darwin während seiner Reise zu den Galapagos-Inseln selbst mit in die Heimat. 1841 kam das Tier nach Australien, wo es seitdem im Botanischen Garten von Brisbane lebt. Die Schildkröten haben eine Lebenserwartung von rund 150 Jahren. Die Experten des Zoos vermuten, daß das Tier so alt geworden ist, weil es in seinem ganzen Leben nie Eier abgelegt hat.

 

Tierversuche

Der Bundesverband der Tierversuchsgegner hat den Anstieg der Versuchstierzahlen von 1997 auf 1998 um mehr als 36.800 auf insgesamt 1,53 Millionen (JF berichtete) zum Anlaß genommen, die Bundesregierung aufzufordern, die Entwicklung und Anerkennung tierversuchsfreier Verfahren deutlich mehr zu fördern, als das bisher der Fall war. "Die tierversuchsfreie Forschung muß für die Wissenschaftler attraktiv gemacht werden", forderte Christiane Cronjaeger, Vorstandsmitglied des Verbandes. Bisher stelle die Regierung "lediglich 9,5 Millionen Mark pro Jahr zur Verfügung". Das sei "absolut nichts im Vergleich zu den gigantischen Summen, die in die tierexperimentelle Forschung fließen".

 

Biomasse-Heizkraftwerk

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Absicht, ein Pilotvorhaben der Biomasse Heizkraftwerk GmbH in Pfaffenhofen zu fördern. Das Unternehmen errichtet in Pfaffenhofen ein Biomasse-Heizkraftwerk nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Dabei wird aus Holzhackschnitzeln Wärme, Strom und Kälte erzeugt. Für das Pilotprojekt sollen aus dem Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen rund 7,8 Millionen Mark zur Verfügung gestellt werden. Das Pfaffenhofer Projekt demonstriert nach Ansicht des Ministers eine hocheffiziente und umweltschonende Nutzung erneuerbarer Energien, deren Einsatz in Deutschland bis zum Jahre 2010 verdoppelt werden soll.

 

Delphinarium

Im Urlaubsparadies Dominikanische Republik betreiben nach Ansicht der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) "skrupellose Geschäftemacher eines der katastrophalsten Delphinarien der Welt". Sieben Große Tümmler vegetieren im Manati-Park-Bavaro bei Punta Cana in winzigen Betonbecken, um mehrmals täglich Aufführungen und Schwimmprogramme für Touristen zu absolvieren. Der Kritik der GRD haben sich inzwischen zahlreiche Touristikunternehmen wie LTU, Neckermann und TUI angeschlossen und als Konsequenz den Kartenverkauf für den Park eingestellt. Da aus Unkenntnis immer noch zahllose deutsche Urlauber den Park besuchen, appelliert die GDR an Touristen, den Park zu meiden. "Nach der neuen EU-Richtlinie zur Regelung der Wildtierhaltung in Gefangenschaft müßte dieses Delphinarium umgehend schließen", so GDR-Sprecher Niki Entrup. Bislang sehen die Behörden in der Dominikanischen Republik "der Delphin-Quälerei" aber völlig tatenlos zu.


 
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