© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/99 19. November 1999


Meldungen

Etomologe Hans Georg Amsel verstorben

KARLSRUHE. Der Entomologe Hans Georg Amsel ist – wie erst jetzt bekannt wurde – am 20. Oktober im Alter von 93 Jahren verstorben. Am 29. März 1905 geboren, war Amsel lange Jahre Leiter der entomologischen Abteilung der Landessammlung für Naturkunde in Karlsruhe. Im Mai 1986 wurde der Experte für palärarktischen Kleinschmetterlinge erster Träger des Ernst-Jünger-Preises für Entomologie, gestiftet von dem Minister für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Jünger und Amsel hatten sich 1928 in Berlin kennengelernt und blieben bis zum Tod des Schriftstellers am 17. Februar 1998 freundschaftlich verbunden. Von Hans Georg Amsel stammt die anläßlich des 88. Geburtstages von Jünger 1983 im Selbstverlag herausgegebene Schrift "Begegnungen mit EJ".

 

Bundesregierung spart bei kulturellen Aufgaben

BERLIN. Im kommenden Jahr stehen mit 1,657 Milliarden rund 97 Millionen Mark weniger als im laufenenden Jahr für Kulturaufgaben zur Verfügung. Das geht aus einem Bericht der Bundesregierung hervor, den Kulturstaatsminister Michael Naumann vergangenen Freitag in Berlin vorstellte. Im Kulturbereich werde nicht willkürlich nach dem "Rasenmäher-Prinzip" gekürzt, sagte der SPD-Politiker. So würden Zuwendungsempfänger mit einem Fördervolumen von unter einer Million Mark in der Regel von den Einsparungen ausgenommen. Bei Empfängern mit höherem Fördervolumen sei bis zu 7,4 Prozent gegenüber den Ansätzen des Jahres 1999 gekürzt worden. Naumann wis daruaf hin, daß die Vorgängerregierung unter Kohl in ihrem letzten Amtsjahr 1998 lediglch 1,571 Milliarden Mark bereitgestellt hatte.

 

Freiheit für verfolgte Schriftsteller gefordert

FRANKFURT/MAIN. Für die Freiheit des Wortes in aller Welt haben sich Schriftsteller, Verleger und Politiker anläßlich des Gedenktages für verfolgte und inhaftierte Autoren eingesetzt. Das Schreiben sei eine der "vornehmsten Akte der Freiheit", erklärte Bundestagsvizepräsidention Antje Vollmer bei einer Veranstaltung zum "Writers in Prison Day" am Montag in Frankfurt am Main. Nach Erkenntnissen des internationalen Schriftstellerverbandes PEN gibt es weltweit mehr als 700 Autoren, Übersetzer, Verleger und Buchhändler, die "eingekerkert sind oder gefoltert werden, weil sie ihre Überzeugungen nicht aufgeben wollen", wie der Sprecher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Eugen Emmerling, betonte. Wie aus dem Halbjahresbericht des PEN hervorgeht, wurden zwischen Januar und Juli dieses Jahres 34 Autoren ermordet. Fünf wurden entführt, 22 gelten als verschollen. 19 erhielten Todesdrohungen, 60 wurden körperlich angegriffen, und 164 wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt.


 
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