© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/99 03. Dezember 1999


Meldungen

ETA kündigt Waffenruhe mit spanischem Staat auf

BILBAO. Die militante baskische Separatistenorganisation ETA ("Balkenland und Freiheit") hat nach einer 14 Monate dauernden "Waffenruhe" angekündigt, daß von diesem Freitag an die Kommandos der ETA wieder Befehle zur Verübung von Attentaten erhielten. Damit geht die längste Waffenruhe in der mehr als 30jährigen Geschichte der ETA zu Ende. Die Organisation begründete ihre Rückkehr zur Gewalt damit, daß die Sicherheitskräfte in Spanien und Frankreich auch während der Waffenruhe ETA-Aktivisten festgenommen hätten. Außerdem warf sie den gemäßigten baskischen Parteien PNV (Baskisch Nationalistische Partei) und EA (Baskische Solidarität) vor, ihre Beziehungen zum spanischen Staat nicht abgebrochen zu haben. Die ETA hatte im Sommer angeboten, die Waffen definitiv niederzulegen, falls die PNV und EA die spanischen Parlamentswahlen im nächsten Frühjahr boykottierten. Die PNV und EA lehnten diese Forderung aber ab.

 

In Peking 36.000 Falun-Gong-Anhänger inhaftiert

PEKING. Die chinesische Polizei hat nach Aussage des stellvertretenden Ministerpräsidenten Chinas, Li Lanqing, allein in Peking von Juli bis Oktober rund 36.000 Anhänger der verbotenen Meditationsbewegung Falun Gong festgenommen. Wie das Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratische Bewegung in Hongkong mitteilte, seien mehr als 70 Prozent der Festnahmen vom 20. bis zum 22. Juli erfolgt und die meisten Betroffenen nahe dem "Platz des Himmlischen Friedens" im Zentrum von Peking in Gewahrsam genommen worden. Nach Schätzungen gehören der Falun-Gong-Bewegung mehr als 70 Millionen Menschen an.

 

Angst vor Anschlagsserie nach Attentat in Kapstadt

KAPSTADT. Bei einem Bombenanschlag auf eine Pizzeria an einem Kapstadter Touristenstrand wurden beinahe 50 Menschen verletzt. Die Bauweise der Rohrbombe deutet auf ein Attentat der radikal-muslimischen Bürgerwehr Pagad (People against Gangsterism and Drugs) hin. In Polizeikreisen hält man für möglich, daß Pagad Rache für ein Gerichtsurteil gegen ein prominentes Mitglied der Organisation nehmen wollte. In Südafrika wächst nun die Befürchtung, daß dies der Anfang einer Anschlagsserie über die Weihnachtszeit sein könnte. Vor zwei Wochen wurden bei einer Explosion in einer Kapstadter Bar sechs Menschen verletzt.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen