© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/99 10. Dezember 1999


Meldungen

Die Arbeitssuchenden sind flexibler geworden

BERLIN. Auf der Suche nach einer neuen Anstellung nehmen Arbeitslose immer mehr Belastungen und Verschlechterungen im Vergleich zu ihrem früheren Job in Kauf. Für vier von fünf Befragten ist ein Branchenwechsel oder ein weiterer Arbeitsweg kein Problem, 40 Prozent der Arbeitssuchenden würden sich zeitweise sogar von ihrer Familie trennen oder umziehen. Das geht aus dem "Arbeitslosenreport 1999" hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Info und das Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum Berlin-Brandenburg Anfang der Woche vorstellten.

 

Kampagne für den Erhalt des einkaufsfreien Sonntag

DÜSSELDORF. Mehr als 400.000 Unterschriften für den Erhalt des arbeits- und einkaufsfreien Sonntags werden Vertreter von neun evangelischen Kirchenzeitungen Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) am 13. Dezember im Berliner Reichstag überreichen. Damit findet die Kampagne "Laßt den Sonntag in Ruhe" ihren vorläufigen Abschluß. Anfang September hatten die beiden evangelischen Wochenzeitungen Der Weg (Düsseldorf) und Sonntagsgruß (Saarbrücken) mit der Unterschriftensammlung begonnen. Weitere Kirchenzeitungen aus Westfalen, der Pfalz, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Nordhessen schlossen sich an.

 

Konservative Christen sind die besseren Eltern

NEW YORK. Konservative Christen in den USA sind in der Kindererziehung nicht so hart und autoritär, wie sie vielfach beschrieben werden. Das hat eine Untersuchungsreihe ergeben, die in der Zeitschrift American Sociological Review veröffentlicht wurde. Die Erziehung in konservativen christlichen Familien ist nach den Erkenntnissen des Autors der Studie, W. Bradford Wilcox, einerseits durch Disziplin gekennzeichnet, andererseits durch eine überdurchschnittlich warme und intensive Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Konservative Christen lobten und umarmten ihre Kinder häufiger und schrien sie seltener an als andere Eltern. Auch bei der Vater-Kind-Beziehung stellte Wilcox Unterschiede fest: Katholische und konservativ-protestantische Väter beschäftigten sich weit mehr mit ihren Kindern als säkulare oder liberal-protestantische Väter, sei es in schulischen Angelegenheiten oder auch in Sport und Freizeit.

 

Lebensschützer fordern Kommission für Bioethik

FRANKFURT/MAIN. Die Aktion "SOS Leben" hat eine bundesweite Postkartenaktion für die Einsetzung einer "Enquete-Kommission für Bioethik" gestartet. Wie der Organisator der Aktion, Benno Hofschulte, begründete, sei es angesichts der heutigen Bedeutung der Bio- und Gentechnologie unverständlich, daß der Bundestag zu diesem Thema bisher keine Kommission eingesetzt hat, obwohl dies von den beiden Regierungsparteien angekündigt war. Themen wie Euthanasie im Mutterleib, verbrauchende Embryonenforschung, Forschung an Einwilligungsunfähigen, pränatale Gendiagnostik, Eugenik, Klonen von Menschen erfordern besondere Sorgfalt seitens der Politik, so Hofschulte. In einer Zeit, in der Philosophen ungeniert von Menschenzüchtung und Selektion sprechen und in einigen Staaten Europas Euthanasie schon praktiziert werde, sei es dringend nötig, daß sich auch die Abgeordneten des Bundestages sachkundig mit der Bioethik und Biomedizin auseinandersetzen.


 
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