© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/99 10. Dezember 1999


Frisch gepresst

Das deutsche Lied. Mit dem deutschen Lied verbinden viele Menschen den Namen Franz Schuberts. Selbstverständlich wird er in der neuen Eckartschrift "Das deutsche Lied" (Österreichische Landsmannschaft, Wien 1999, 108 S., 14,80 Mark) von Michaela Köck ausführlich gewürdigt; darüber hinaus gibt die Verfasserin einen umfassenden Überblick über eine vielhundertjährige Entwicklung, die im Mittelalter begann und schließlich im Schaffen der Romantiker ihren Höhepunkt erreichte. Die Arbeit ist in drei größere Abschnitte gegliedert und behandelt die mittelalterlichen Lieder, dann die Volkslieder, und schließlich wird das deutsche Kunstlied von Haydn, Mozart und Beethoven, mit besonderer Berücksichtigung von Schubert, Schumann und Carl Loeve, bis zu Brahms, und Richard Strauss dargestellt. Diese Schrift ist eine gelungene Anregung, sich mit den Werken unserer Liederfürsten näher zu befassen.

Rot-Grün. Der Wahlsieg von SPD und Grünen im September 1998 war grandios. Gleichzeitig wurden mit dem Machtwechsel vielfältige Erwartungen und ebenso viele Befürchtungen verbunden. Was ist aber aus den Reformversprechen und der Aufbruchstimmung geworden? Was bleibt nach einem Jahr Rot-Grün übrig? Eine erste kritische Bilanz der rot-grünen Regierungspolitik zieht Heribert Prantl in seinem Buch "Rot-Grün" (Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, 160 S., 24 Mark). Er analysiert den Regierungsstil des neuen Kanzlers und die Veränderungen, die seit der Machtübernahme sowohl die Sozialdemokraten als auch besonders die Grünen erfahren haben, die nicht wenige ihrer Überzeugungen der Machterhaltung geopfert zu haben scheinen.

Kriegsgefangenschaft. Am Ende des Zweiten Weltkrieges gerät die 16jährige Käthe in Königsberg für drei Jahre in russische Kriegsgefangenschaft. Dort wird sie geschlagen und vergewaltigt und muß Zwangsarbeit leisten. Ein großer Trost für sie ist das Zusammensein mit ihrer Mutter und einigen Verwandten. Sie unterstützen sich gegenseitig und sprechen sich Mut zu. Mehrmals entgehen sie nur knapp der Verschleppung nach Sibirien. Im Frühling 1948 darf Käthe mit ihren Angehörigen endlich den Ort des Grauens verlassen und in den Westen ausreisen. In ihren Erinnerungen "Als Ostpreußin in russischer Kriegsgefangenschaft" (Frieling Verlag, Berlin 1998, 171 Seiten, 24,80 Mark) schildert Käthe Hielscher diese Erlebnisse.


 
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