© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    17/97  18. April 1997

 
 
FPÖ-Programm: Salzburger FP-Stadtparteiobmann zur Diskussion um Christentum
Urabstimmung der Freiheitlichen
(JF)

Eine Urabstimmung unter den Parteimitgliedern über die geplante programmatische Hinwendung der FPÖ zur Kirche und zum Christentum hat am Montag, 14. April 1997, der Salzburger FPÖ-Stadtparteiobmann Stadtrat Siegfried Mitterdorfer vorgeschlagen. Die im Programmentwurf enthaltene Betonung christlich-abendländischer Aspekte bedeute eine einschneidende politische Richtungsänderung und eine Abwendung von traditionellen Positionen. Es sei daher sinnvoll, die Zustimmung der Parteibasis einzuholen.

Mitterdorfer selbst begrüßt die geplante programmatische Öffnung. Die Betonung christlicher Grundwerte und Traditionen dürfe jedoch nicht als kritiklose Hinwendung der Partei zur Amtskirche interpretiert werden. Es sei im übrigen Aufgabe von Parteien wie der FPÖ, in ihren Programmen den Menschen bei ihrer Suche nach Sinn Antworten zu liefern. Eine solche Antwort sei auch der Hinweis auf die christliche Geistestradition. Auf Basis dieser Tradition lasse sich sowohl der drohenden kulturellen Überfremdung als auch dem Trend, daß immer mehr Menschen fernöstlichen oder pseudoreligiösen Seelenfängern auf den Leim gehen, begegnen. Ob Sinnsucher tatsächlich bei der FPÖ landen, ist fraglich.


 
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