Parteien, Verbände, PersonenArbeitskreis
Demokratiereform
Der Arbeitskreis Demokratiereform tritt für eine Reform des Grundgesetzes ein. Wie der
Sprecher des Arbeitskreises, Ferdinand Neitzert, mitteilte, sei es an der Zeit, das
Grundgesetz zur Grundlage für eine europäische Verfassung zu machen. "Erst nach
dieser politischen Einigung kann auch eine einheitliche Währung erfolgreich eingeführt
werden und nicht umgekehrt, wie Kohl es mit aller undemokratischen Gewalt möchte",
heißt es in einer Pressemitteilung.
CDU Schleswig-Holstein
Neuer Vorsitzender der schleswig-holsteinischen CDU-Landtagsfraktion ist Martin Kayenburg
(57). Der Betriebswirt erhielt 26 von 30 Stimmen. Kayenburg ist Nachfolger von Ottfried
Hennig (60), der vor zwei Wochen zum neuen Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung
gewählt worden war (die JF berichtete).
Deutsche Partei
Die Deutsche Partei (DP) hat einen Landesverband Baden-Württemberg gegründet. Zum
Vorsitzenden wurde Friedrich Haas (Stuttgart) gewählt. Stellvertretender
Landesvorsitzender ist Jörg Schmidt (Pleidelsheim), Schatzmeister Edzard-Geerd Hobbing
(Ostelsheim). Weitere Landesverbände sind in Hessen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und
Berlin in Planung.
Die Republikaner
Den 52. Jahrestag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai hat der
Bundesvorsitzende der Republikaner, Rolf Schlierer (42), aufgerufen, zu einer
differenzierten Aufarbeitung der Geschichte ohne pauschale Verurteilungen zurückzukehren.
Der Parteivorsitzende erinnerte daran, daß die Kapitulation den Beginn der organisierten
Massenvertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten bedeutete. Die Republikaner forderten,
"den Millionen Opfern unter der wehrlosen deutschen Zivilbevölkerung, die durch
Vertreibung und Bombenkrieg ums Leben gekommen sind, endlich ein würdiges zentrales
Mahnmal zu errichten".
Gesellschaft für freie Publizistik
Ende April fand im östlichen Thüringen mit über 300 Teilnehmern der Jahreskongreß 1997
der Gesellschaft für freie Publizistik (GFP) statt. Es referierten neben anderen Alfred
Keck zur Lage Deutschlands sieben Jahre nach der Herbstrevolution 1989, Rudolf Krause
über die Lage in Mitteldeutschland, Ortwin Lowack über die zunehmende Zerstörung der
staatlichen Grundlagen der Bundesrepublik, Theodor Schmidt-Kaler zur
bevölkerungspolitischen Entwicklung in Deutschland und Elke Noll über die Risiken bei
der geplanten Abschaffung der D-Mark zugunsten des Euro. Am Sonntag wurde Wilfried von
Oven für sein literarisches Lebenswerk die Ulrich-von-Hutten-Medaille der Gesellschaft
für freie Publizistik verliehen. Auf der 38. Jahreshauptversammlung der GFP wurde im
wesentlichen der bisherige Vorstand bestätigt.
Junge Union Mecklenb.-Vorpommern
Zu einer "kritischen Analyse der aktuellen Verhältnisse" hat die Junge Union in
Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen ihrer Veranstaltungreihe "Denken für die
Zukunft" den an der Universität Stuttgart lehrenden Sozialphilosphen Günter
Rohrmoser eingeladen. Die Veranstaltung findet statt am 17. Mai um 15 Uhr im Schweriner
Schloß.
Republikanischer Hochschulverband
Nachdem im Januar zwei Vertreter des Republikanischen Hochschulverbandes (RHV), Eike Erdel
und Daniel Schäfer, in das Marburger Studentenparlament (StuPa) gewählt wurden, ist es
bei der ersten StuPa-Sitzung zu einem Eklat gekommen. Der Redebeitrag Erdels zu einer
Resolution an den hessischen Landtag, in der der AStA die Ermöglichung eines
allgemeinpolitschen Mandats fordert, wurde durch Störung von StuPa-Mitgliedern, durch
heftigem Beschuß mit Eiern und Farbbeuteln verhindert, so daß schließlich die Sitzung
des Studentenparlaments abgebrochen werden mußte. Der RHV kündigte inzwischen an, gegen
eine Legalisierung des allgemeinpolitischen Mandats im Hessischen Hochschulgesetz
rechtliche Schritte einzuleiten.
Schüler Union Baden-Württemberg
Die baden-württembergische Schüler Union hat sich nach einer Landesausschußsitzung mit
großer Mehrheit von der umstrittenen Anti-Wehrmachtsausstellung distanziert. Wie der
Mannheimer Kreisvorsitzende der Schüler Union, Stefan Friedrich, mitteilte, sei ein Grund
für die Beschäftigung mit diesem "heiklen" Thema die zunehmende Zahl von
Schulklassen gewesen, die die Ausstellung im Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchten.
Die Schüler Union empfiehlt, von diesen Klassenbesuchen Abstand zu nehmen.
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