© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/00 21. Januar 2000

 
Meldungen

Englisch ist die neue Wissenschaftssprache

MAINZ. Englisch hat Deutsch als Wissenschaftssprache fast völlig verdrängt. "Sowohl in den Natur- als auch in Geistes- und Sozialwissenschaften ist verstärkt festzustellen, daß Deutsch und andere europäische Kultursprachen vom Englischen zurückgedrängt werden", sagte Professor Franz Gustav Kollmann von der Technischen Universität Darmstadt. Sogar in Germanistik legten viele junge Akademiker ihre Habilitationsschriften auf Englisch vor, weil sie Angst hätten, sonst nicht wahrgenommen zu werden. Dies gelte auch für literaturwissenschaftliche Arbeiten. Viele englische Muttersprachler klagen jedoch über eine Verarmung ihrer Sprache, weil ausländische Forscher das sprachliche Spektrum nicht voll ausschöpften, wenn sie auf Englisch publizierten. Nur in wenigen Disziplinen habe sich Deutsch als Wissenschaftssprache eine herausragende Stellung erobert, sagte Kollmann. Als Beispiel nannte er die Konstruktionslehre in der Ingenieurswissenschaft.

 

Hollywood dreht Film über Stalingrad in Babelsberg

POTSDAM. In den Filmstudios Potsdam-Babelsberg laufen seit Montag dieser Woche die Dreharbeiten für den bislang teuersten in Europa produzierten Hollywood-Streifen, das Stalingrad-Drama "Enemy at the gates" (etwa: Feind vor den Toren). Wie ein Sprecher der Produktionsfirma Paramount Pictures mitteilte, sei dazu auf einem ehemaligen russischen Kasernengelände nahe der brandenburgischen Landeshauptstadt die Kulisse von Stalingrad nachgebaut worden. Regie führt Jean-Jacques Annaud ("Der Name der Rose"), in den Hauptrollen werden Jude Law, Joseph Fiennes, Ed Harris und Rachel Weisz zu sehen sein. Annaud stehen umgerechnet etwa 180 Millionen Mark zur Verfügung, um die entscheidende Schlacht des ZweitenWeltkrieges auf dem Gelände des Studios Babelsberg, in der früheren russischen Kaserne Kampnitz bei Potsdam, in der Lausitz und in Bayern in Szene zu setzen. Das Geld stammt zu einem großen Teil von europäischen und deutschen Kapitalanlegern. Für das ehemalige Defa-Studio ist die Hollywood-Produktion der bislang größte Auftrag.

 

Fundstelle: "Etwas übertrieben wirkt Neamans Einschätzung von Jüngers Bedeutung für die ideologische Entwicklung des letzten Jahrzehnts. Trotz seiner öffentlich geübten Zurückhaltung habe sich der ’Eremit von Wilflingen‘ um Einfluß auf die Neue Rechte bemüht und in diesem Sinn, wie Neaman im Marbacher Archiv entdeckte, in den Jahren 1996 und 1997 den Herausgebern der finanziell in die Klemme geratenen JUNGE FREIHEIT zweimal – man denke! – zweihundert Mark zukommen lassen."

Helmuth Kiesel in einer Buchbesprechung in der "FAZ" vom 15. Januar 2000. Bei dem Buch handelt es sich um die Arbeit des Historikers Elliot Y. Neaman: A Dubious Past. Ernst Jünger and the Politics of Literature after Nazism, University of California Press, Berkeley, Los Angeles, London 1999, 315 S., geb., 40 US-Dollar


 
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