© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/00 04. Februar 2000

 
Nachrichten, Personen & Termine

Umwelthelden

Ein ganz und gar ungewöhnliches Heft hat die Redaktion des Greenpeace Magazins zusammengestellt. Unter dem Titel "100 Helden" werden Menschen vorgestellt, "die ein Beispiel für die Macht der Mutigen geben" sollen. Die sehr subjektive Auswahl stellt "Tatendurstige" vor, die ermutigen sollen, selbst aktiv für den Erhalt des Planeten zu werden – oder aktiv zu bleiben. Das 84seitige Heft porträtiert beispielsweise den Präsidenten des Wuppertal-Instituts, Ernst Ulrich von Weizsäcker, die Tierschützerin und Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, den Träger des Alternativen Nobelpreises, Hermann Scheer, den österreichischen "Bärenanwalt" Bernhard Gutleb, den Klimaexperten Hartmut Graßl, den "Erfinder" der ökologischen Steuerreform, Hans Christoph Binswanger, die Anti-Staudamm-Aktivistin Heffa Schmücking, die "Waldfrau" Julia Hill, Popstar Annie Lennox und den Leiter der Berliner Zentralstelle zur Erfasung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch, Horst Spielmann.

 

Ökologische Pflanzenzüchtung

Auf einer Konferenz des Naturschutzbundes (NABU) haben Fachleuten die Chancen für ökologische Pflanzenzüchtung in Europa diskutiert. Dabei wurde empfohlen, auf lange Sicht einen deutlichen Anteil aller öffentlichen Gelder für Pflanzenzüchtung in ökologische Züchtung zu investieren. Der künftige Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Hardy Vogtmann, betonte deren Bedeutung als Alternative zur Gentechnik in der Landwirtschaft. "Auf diesem Wege können wir dem dramatischen Verlust an Kulturpflanzenvielfalt entgegenwirken", so Vogtmann. In den letzten 100 Jahren seien 75 Prozent der Kulturpflanzen weltweit ausgestorben. Auf US-amerikanischen Äckern wüchsen heute nur noch fünf Prozent der Kohlsorten vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Zwar gebe es Übereinstimmungen zwischen ökologischer und konventioneller Pflanzenzüchtung, doch sei der Biolandbau am besten für die Sicherung und Weiterentwicklung der Biodiversität sowie die Einhaltung hoher Qualitätsstandards geeignet.

 

Umweltwettbewerb

Der BundesUmweltWettbewerb tritt in die heiße Phase: Noch bis zum 15. März können Arbeiten für die aktuelle Runde eingereicht werden. Aufgabe bei dem vom Bundesforschungsministerium ausgeschriebenen Wettbewerb ist es, ein Umweltproblem aus dem eigenen Lebensbereich zu untersuchen, die damit verbundenen Zusammenhänge darzustellen und praktikable Lösungen zu entwickeln. Teilnehmen können Jugendliche bis zum 22. Geburtstag. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen, Fach- und Berufsschulen, Studierende, Auszubildende, Grundwehr- oder Zivildienstleistende, FÖJler sowie junge Berufstätige. Arbeiten von Einzelpersonen sind genauso gefragt wie die von Kleingruppen mit maximal drei Mitgliedern. Nähere Infors gibt es bei der Geschäftsstelle des BundesUmweltWettbewerbs, Olshausenstr. 62, 24098 Kiel, 04 31 / 54 97 00

 

Nachwachsende Rohstoffe

Flachsfasern halten besonders warm, das wissen Häuslebauer schon länger. Da aber mit dem Feuerteufel nicht zu spaßen ist, fiel ihre Wahl letztlich doch meist auf einen synthetischen Dämmstoff. Denn der ist in der Regel schwer entflammbar, während Ökoprodukte bislang nur die Kategorie B2 – normal entflammbar – erreichten. Die neuen Materialien der Firma Flachshaus haben den Sprung jetzt geschafft. Eine Serienproduktion der Flachsdämmstoffe Brandstoffklasse B1 im entwickelten Verfahren ist möglich. Läuft sie an, erhofft man sich den Zugang zum Markt der Dämmstoffe für Bauwerke, bei denen Brandschutz besonders wichtig ist.

 

Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft

Mitte Januar hat die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) nach einjähriger Vorbereitung ihre Arbeit aufgenommen. Träger sind die Mitglieder der bisherigen Vereinigungen Arbeitsgemeinschat Deutsches Fleisch (AGF) und Fördergemeinschaft Integrierter Pflanzenbau (FIP), die nach 6 bzw. 14 Jahren ihre Eigenständigkeit aufgeben. Zum Geschäftsführer wurde der Chemiker Helmut Nieder bestellt, der bisher schon die Geschäftsführung von AGF und FIP innehatte. Die FIP galt bisher als Lobbyverein der Pestizid-Industrie. Im Vorstand vertreten waren Mitte der neunziger Jahre die BASF, Bayer und AgrEvo, der 1994 entstandene Zusammenschluß zwischen den Pflanzenschutzabteilungen der Chemiekonzerne Hoechst und Schering.

 

Veranstaltungen

5.2.: Demonstration des Dortmunder Aktionsforum für Tiere gegen die Messe "Jagd und Hund" in Dortmund, Reinoldi Kirche, 10 Uhr

7.-11.2.: Fremden- und Transitverkehr: Verkehrspolitik in den Alpen. Seminar der Georg-von-Vollmar-Akademie in der Bildungsstätte Kochel. Info: 0 88 51 / 7 80

8.2.: Orientierungsnöte im Verordnungsdschungel: Umweltkriminalität. Seminar der Hermann-Ehlers-Akademie in Kiel. Info: 04 31 / 38 92 23

8./9.2.: Internationales Energieforum E-world of energy in Essen. Info: 02 01 / 72 44-5 32

9.2.: Auf der Suche nach der Lösung des Energieproblemes. Vortragsveranstaltung der Werkstatt für dezentrale Energieforschung Berlin mit Bernhard Schaeffer. Info: 0 30 / 8 02 23 02

9.-12.2.: Dritte Europäische Konferenz Zukunftsbeständiger Städte. Tagung im Congress Centrum Hannover. Info: 05 11 / 168-4 09 12

10.2.: Produktionsintegrierter Umweltschutz in NRW. Kongreß in Oberhausen. Info: Effizienz-Agentur, Mülheimer Str. 100, 47057 Duisburg

10.2.: Wie intelligent sind Tiere? Vortrag von Vitus B. Bröscher an der Urania in Berlin, 19.30 Uhr

17.2.: Solarstrom – neue Technik für die Energie der Zukunft. Vortrag von Prof. Dr. Martha Lux-Steiner in der Urania in Berlin, 17.30 Uhr

17.-20.2.: BioFach 2000. Messe in Nürnberg. Info: 0 69 / 70 79 00 83

18.-20.2.: Tierversuche – die größte Herausforderung für Tierschützer. Seminar der Tierschutzjugend in Bad Honef. Info: 0 40 / 7 24 45 43


 
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