© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    09/00 25. Februar 2000

 
Meldungen

Meeresforschung wird abgewickelt

HAMBURG. Der Beirat der Bundesforschungsanstalt für Fischerei warnt davor, daß die fischereiwissenschaftliche Forschung und Ausbildung in Deutschland auf eine schwere Krise zusteuert. Mit Blick auf drohende Etatkürzungen weist er auf die für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland bedenkliche Entwicklungen hin. Akut von Stellenabbau bedroht sind das Institut für Meereskunde der Universität Kiel, das Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft der Uni Hamburg sowie die Bundesforschungsanstalt selbst. In Hamburg ist die Rotstiftpolitik soweit gediehen, daß ein vollständiges fischereibiologisches Studium nicht mehr möglich ist. In Kiel, dem somit einzigen Standort, der ein hochwertiges Studium noch anbietet, soll das Fach personalsparend in der Abteilung Ökologie aufgehen. Dies geschieht in einer Zeit, wo sich Fischereibiologen in Naturschutzämtern und Landesverwaltungen immer neue Arbeitsgebiete eröffnen.Auf nationaler Ebene wird von Fischereiforschungsinstituten Beratung bei der Küstennutzung, Gewässerbewirtschaft und Nutzung des Kontinentalsockels (z.B. Windparks, Pipelines, Kiesentnahme) erwartet. Von noch größerer Bedeutung ist ihre Tätigkeit auf dem Feld der EU-Fischereipolitik und für die deutsche Interessenvertretung in einer Reihe zwischenstaatlicher Gremien wie dem Internationalen Rat für Meeresforschung oder der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheines. Auf ihren Rat kann keine deutsche Regierungsdelegation bei internationalen Konferenzen verzichten. Während die Diskussion über die Zukunft der Weltmeere im Spannungsfeld von Umweltschutz und ökonomischen Interessen lebhafter wird, baut Deutschland Fachkompetenz ab.

 

Die Berichterstattung stand im Zeichen der Ökosteuer

KÖLN. Die verkehrs- und energiepolitischen Aktivitäten der rot-grünen Bundesregierung – allen voran die Einführung der Ökosteuer und die damit verbundene Verteuerung von Mineralölprodukten und Strom – haben die Umweltberichterstattung des vergangenen Jahres geprägt. Darüber hinaus nahmen auch Gentechnik und Bonner Klimakonferenz breiten Raum ein. Auch der Schutz bedrohter Tierarten war den Öko-Journalisten stets eine kleine Meldung wert. Größeren Widerhall fand beispielsweise der Tierschutzbericht 1999. Dies zeigt eine Auswertung von 1.500 Artikeln der deutschen Wissenschafts- und Wochenpresse, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln vorgelegt hat.


 
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