© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/00 10. März 2000

 
Meldungen

Rüttgers fordert "Kinder statt Inder" an die Macht

DÜSSELDORF. Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, hat sich in scharfer Form gegen die Anwerbung ausländischer Computerspezialisten ausgesprochen. "Statt Inder an die Computer müssen unsere Kinder an die Computer." Außerdem müsse der Zuzug von Ausländern nach Deutschland begrenzt und nicht etwa noch ausgeweitet werden. Die multikulturelle Gesellschaft sei das erklärte Ziel von Rot-Grün, doch neue, soziale Probleme werden durch hinzukommende Hindus nur noch verschärft. Der ehemalige Bildungsminister forderte die freie Wirtschaft auf, der Verpflichtung nachzukommen, junge Menschen auszubilden. Rüttgers warf den meisten Landesregierungen Versagen in der Bildungspolitik vor, da das Computerzeitalter verschlafen wurde und das derzeitige Defizit an Fachleuten so erst entstanden sei.

 

Bundespräsident Rau für Islamunterricht an Schulen

LOCCUM. Bundespräsident Johannes Rau (SPD) hat sich auf einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum für den Islamunterricht an Schulen ausgesprochen. "Die Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, haben vielleicht ihre örtliche Bindung aufgegeben – nicht aber ihre geistige. Darum haben sie einen Anspruch darauf, ihre religiösen Überzeugungen zu praktizieren und sie ihren Kindern weiterzugeben", sagte er. Rau nahm Bezug auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 23. Februar, das der umstrittenen "Islamischen Föderation" das Recht zugesprochen hat, an Berliner Schulen islamischen Religionsunterricht zu erteilen. Ob das Land Berlin gegen dieses Urteil Klage vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erheben wird, ist noch unklar.

 

Abtreibungsgegner in ein anderes Gefägnis verlegt

Der Lebensrechtler und promovierte evangelische Theologe Johannes Lerle befindet sich seit Anfang März in der Justizvollzugsanstalt Lichtenau bei Ansbach. Bis zum 21. April muß er dort eine 60tägige Strafe als Ersatz für eine Geldstrafe von 1.200 Mark absitzen. Ein Gericht hatte den von Gelegenheitsjobs lebenden Mann verurteilt, weil dieser den Gynäkologen Andreas Freudemann in seiner Ehre gekränkt habe. Freudemannn nimmt in seiner Praxis gewerbsmäßig Abtreibungen vor, nach Angaben der Europäischen Ärzteaktion bisher rund 30.000. Anfang März wurde Lerle von Nürnberg nach Lichtenau verlegt, wo er eine Einzelzelle bewohnt.


 
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