© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/00 10. März 2000

 
Parteien, Verbände, Personen

Bündnis 90/Die Grünen

Bei der anstehenden Wahl des Bundesvorstandes der Grünen wird Gunda Röstel, eine der beiden Sprecherinnen des Bundesvorstandes, nicht wieder kandidieren. Röstel war zusammen mit Antje Radcke seit Dezember 1996 Sprecherin der Partei.

 

CKDF

Das Landesforum Nordrhein-Westfalen des Christlich-Konservativen Deutschland-Forums (CKDF) hat auf seinem ordentlichen Landestag in Bonn einen neuen Landessprecherrat gewählt. Als Landessprecher wurden Ekkehard Jacoby, Monika Hubach und Andreas Schneider gewählt. Weitere Ratsmitglieder sind Aloys Grass, Hans H. Schneider und Ulrich Bösl. Der Landestag mahnte die Wiederherstellung der innerparteilichen Demokratie und eines legitimen christlich-konservativen Flügels innerhalb der CDU an. Das CKDF bietet sich den unzufriedenen CDU-Mitgliedern als Plattform an, um über die Zukunft konservativen Engagements und Politikeinflusses insgesamt zu diskutieren. Ein "weiter so" der jetzigen CDU-Führung werde weiterhin Mitglieder und Wähler von der Union weg und in die Wahlenthaltung treiben, so das CKDF.

 

Evangelische Landeskirche in Württemberg

Die rund 2,4 Millionen Mitglieder zählende Evangelische Landeskirche in Württemberg sollte künftig von einer Frau geleitet werden. Dafür setzt sich ein "Bündnis für eine Bischöfin" unter Federführung des württembergischen Theologinnenkonvents ein. Der seit 1994 amtierende Landesbischof Eberhardt Renz will Ende April nächsten Jahres in den Ruhestand gehen. Die Evangelische Frauenarbeit in Württemberg, das Frauenbüro der Landeskirche und mehrere weibliche Synodale unterstützen bereits das Bündnis, teilte die Konventsvorsitzende Kathinka Kaden mit. Bisher gibt es in Deutschland zwei Bischöfinnen, Maria Jepsen in Hamburg und Margot Käßmann in Hannover.

 

Herbert-Gruhl-Gesellschaft

Die aktuelle Suche der CDU nach einer neuen personellen und programmatischen Profilierung sieht die kürzlich gegründete Herbert-Gruhl-Gesellschaft als Chance für einen Neuanfang und gleichzeitige Bestätigung der Kritik, die Herbert Gruhl, 1969 bis 1978 Bundestagsabgeordneter und umweltpolitischer Sprecher der CDU, an Helmut Kohl geübt habe. Dieser habe die Partei nicht nur wie ein Patriarch geführt, sondern sich auch neuen Gedanken verschlossen. So habe Gruhl nach Erscheinen seines Öko-Bestsellers "Ein Planet wird geplündert" im Jahr 1975 immer wieder vergeblich das Gespräch mit Kohl gesucht. Aus Verbitterung über die ihm entgegengeschlagene Ignoranz habe sich Gruhl 1978 von der CDU abgewendet. Hier versagt zu haben, sei ein verhängnisvoller Fehler der CDU gewesen, meint Heinz-Siegfried Strelow, Vorsitzender der Gruhl-Gesellschaft. Als "schwarzgrüner Hoffnungsschimmer" sei daher anzusehen, daß nun endgültig die Kohl-Ära in der Union zu Ende gehe. Insbesondere die Aussicht, daß Kurt Biedenkopf zum stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden gewählt werde, könnte einem wertkonservativen, auch für ökologische Fragen sensiblen Querdenkertum in der Union neue Chancen eröffnen, erhofft sich Strelow.

 

Junge Union

Der Landesvorsitzende der Jungen Union Niedersachsen, Gerold Papsch, ist in seinem Amt bestätigt worden. Auf dem "Niedersachsentag" der CDU-Nachwuchsorganisation in Oldenburg am vergangenen Wochenende wurde Papsch für weitere zwei Jahre gewählt. Die mit Spannung erwartete Generalsekretärin der CDU, Angela Merkel, hielt eine Regionalkonferenz offenbar für wichtiger und schickte mit Dagmar Schipanski eine interessante, aber müde wirkende Vertreterin. Auch CDU-Landeschef Christian Wulff, dem ungestüme "Jugendlichkeit" nachgesagt wird und der selbst aus der JU hervorgegangen ist, fand nicht die richtigen Worte, um die etwa 500 Anwesenden zu begeistern. Es schien, als ob Politik rein geschäftsmäßig abgehandelt wurde, eben genauso wie man es von der Mutterorganisation gewohnt ist. Wie eine leidige Pflicht werden Wahlen abgehalten, über deren Gewinner nicht der geringste Zweifel existiert, ein solides Bildungspapier wurde verabschiedet, über das allerdings so gut wie nicht diskutiert wurde.

 

Landsmannschaft Ostpreußen

Die Landsmannschaft Ostpreußen begrüßt das konsequente Verhalten der EU gegenüber Beitrittskandidaten und Aspiranten. Insbesondere die Feststellung des EU-Kommissars Günter Verheugen (SPD), daß die EU darüber wachen werde, daß die Benesch-Dekrete in der Tschechischen Republik keine diskriminierende Wirkung entfalten dürfe, fand die ausdrückliche Zustimmung der Landsmannschaft.


 
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