© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/00 10. März 2000

 
Meldungen

Mitsubishi verzichtet auf Salzfabrik in Mexiko

MEXICO STADT. Der japanische Großkonzern Mitsubishi hat das Planungsvorhaben für die weltgrößte Salzgewinnungsanlage an der mexikanischen Pazifikküste aufgegeben. Dies teilten der mexikanische Präsident Ernesto Zedillo und James Brumm, einer der leitenden Manager von Mitsubishi Nordamerika, in Mexico City mit, berichtet der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW). Damit ist eine Beeinträchtigung der Lagune San Ignacio in Baja California, einem Winterquartier und Kinderstube des ostpazifischen Grauwals, im letzten Moment abgewendet worden. Gegen den Bau der Anlage hatten mehr als 50 Tier- und Umweltorganisationen, sowie 34 prominente Wissenschaftler, darunter mehrere Nobelpreisträger, Stellung bezogen.

 

Tierschutzbund ruft zum Boykott Norwegens auf

BERLIN. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, überreichte am vergangenen Dienstag in der norwegischen Botschaft in Berlin eine Petition gegen die Jagd auf Robben in Norwegen. Gleichzeitig riefen die Tierschützer zu einem Boykott norwegischer Produkte auf, sowie zu einem Verzicht auf Urlaubsreisen in das skandinavische Land. Anlaß war der bevorstehende Beginn der Jagdsaison, für die die norwegische Regierung das Töten von 17.500 Sattelrobben und 11.200 Klappmützen genehmigt hat. Die Robbenjagd beginnt am 22. März und endet am 5. Mai.

 

Bürgschaft soll russische Arbeitsplätze sichern

KÖLN. Seit über zwei Jahren streiten sich Umwelt- und Entwicklungsorganisationen mit der Bundesregierung über eine geplante Hermesbürgschaft für den Maheshwar-Staudamm im indischen Narmada-Tal. Während die Nichtregierungsorganisationen die drohende Vertreibung von 40.000 indischen Kleinbauern und die ökologischen Folgen des Projekts kritisieren, verweist die Bundesregierung auf deutsche Exportinteressen und die damit verbundene Sicherung von Arbeitsplätzen, um die Aufrechterhaltung der Grundsatzzusage für die Hermesbürgschaft zu rechtfertigen. Nun haben Recherchen zu Tage gebracht, daß ein beträchtlicher Teil der zu deckenden Ausrüstung für Maheshwar gar nicht in Deutschland gefertigt werden sollen, sondern von den in St. Petersburg ansässigen Firmen "Elektrosila" und "Leningradsky Metallichesky Zavod". Dies sei "eine klare Verletzung der Hermes-Richtlinien", so Heffa Schücking, Sprecherin der Umweltorganisation "Urgewald".


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen