© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/00 10. März 2000

 
Meldungen

TV-Show "Big Brother" ist weiterhin umstritten

HAMBURG. Der Fernsehsender RTL 2 will das Konzept seiner umstrittenen täglichen TV-Show "Big Brother" nur unter bestimmten Voraussetzungen ändern. Der Sender werde die Auflagen nur erfüllen, wenn die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) dem Sender keine weiteren Steine in den Weg lege, erklärte ein Sprecher des Münchner Privatsenders. Am Montag dieser Woche hatten alle 15 Landesmedienanstalten in München entschieden, die Ausstrahlung zu verbieten, falls nicht jeder der zehn Kandidaten, die bis zu 100 Tage abgeschottet von der Außenwelt in einem Wohncontainer zubringen müssen, das Recht erhalte, jeden Tag eine Stunde lang in einem Raum ohne Kameraüberwachung zu verbringen. "Wir wollen nur sicher gehen, daß wir die Auflagen erfüllen und hinterher die Medienwächter nicht mit weiteren Forderungen an uns herantreten", erklärte der Sprecher. Am 14. März wollen sich die Landesmedienanstalten erneut beraten.

 

"Aufbau Ost"-Programm auch für Kulturausgaben

BERLIN. Die Kulturminister der neuen Bundesländer sollten die Möglichkeiten der Kulturförderung aus dem "Aufbau Ost"-Programm der Bundesregierung verstärkt in Anspruch nehmen. Dazu forderte sie Kulturstaatsminister Michael Naumann am Dienstag in Berlin auf. Auf seine Initiative hin sei das für die Entwicklung der neuen Länder wichtigste Förderprogramm des Bundes in einer Höhe von jährlich 6,6 Milliarden Mark jetzt auch für Investitionen im Kulturbereich zugänglich. "Es gibt jetzt einen Spielraum in den Landesregierungen, wieviel sie von den Bundeszuschüssen für die Kultur abzweigen", erklärte der SPD-Politiker. Damit werde es in Zukunft etwas schwieriger sein, unter Hinweis auf die finanzielle Situation Theater zu schließen. Naumann betonte den hohen Stellenwert, den die Kultur in den neuen Ländern habe. Dies zeige sich daran, daß die Kulturausgaben dort bundesweit an vorderster Stelle rangieren. An der Spitze steht dabei Berlin mit 285 Mark je Einwohner, gefolgt von Sachsen mit 239 Mark, Sachsen-Anhalt (201 Mark) und Thüringen (196 Mark).

 

Billy Wilder erhält Großes Verdienstkreuz

BERLIN. Dem amerikanischen Filmregisseur Billy Wilder wird am Freitag das Große Verdienstkreuz mit Stern verliehen. Botschafter Jürgen Chrobog wird dem 1906 in Krakau geborenen Filmemacher den Orden in Los Angeles überreichen. Damit wird das Lebenswerk des 93jährigen gewürdigt, der seine Karriere in den 20er Jahren in Berlin begann. Wilder gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Filmemacher. Er wuchs in Wien auf und arbeitete in Berlin zunächst als freier Journalist und Drehbuchautor, dort schrieb er auch den Kinderfilmklassiker "Emil und die Detektive".

 

Unterschrift zurückgezogen

BERLIN. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Jäger hat ihre Unterschrift unter einen Gruppenantrag von bislang rund 140 Abgeordneten, mit dem das umstrittene Kunstprojekt von Hans Haacke im Reichstag verhindert werden soll, wieder zurückgezogen. Das teilte ein Mitarbeiter ihres Büro dieser Zeitung mit, nachdem die JUNGE FREIHEIT in der vergangenen Woche über den Streit um das Projekt berichtet hatte.


 
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