© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/00 17. März 2000

 
Meldungen

Nietzsche-Kolleg präsentiert Notizbücher

WEIMAR. Das Kolleg Friedrich Nietzsche in Weimar hat der Öffentlichkeit die neu zusammengestellten Notizbücher des Philosophen vorgestellt. Nach Angaben des Kolleg-Leiters Rüdiger Schmidt sind die Notizbücher, die im Herbst in Buchform erscheinen sollen, erstmals in authentischer Form "Seite für Seite, Notiz für Notiz" zusammengetragen worden. In den bisherigen Ausgaben seien persönliche Aufzeichnungen des Philosophen aus seiner Privatsphäre meist weggelassen worden. "Nietzsche schrieb aber alles durcheinander", sagte Schmidt. Im Rahmen einer Tagung diskutierten Wissenschaftler und Hobby-Philosophen am vergangenen Wochenende in Weimar Aspekte von Nietzsches Leben und Werk. Friedrich Nietzsche (1844–1900) verbrachte seine letzten Lebensjahre in Weimar und starb dort geistig umnachtet. Die Stiftung Weimarer Klassik verwaltet als Erbin die Bestände des Nietzsche-Archivs und gründete voriges Jahr das Kolleg für Nietzsche-Forschung und Gegenwartsphilosophie. Zum 100. Todestag des Philosophen am 25. August bereitet die Stiftung eine große Jubiläumsausstellung mit Manuskripten und Bildern vor, die im April eröffnet werden soll.

 

Reich-Ranicki erhält Hölderlin-Literaturpreis

BAD HOMBURG. Der Literaturkritiker und Autor Marcel Reich-Ranicki erhält den diesjährigen Friedrich-Hölderlin-Literaturpreis der Stadt Bad Homburg. In der Begründung der Jury heißt es, Reich-Ranicki habe sich als Kritiker, Essayist und Herausgeber wegweisender Anthologien mit Leidenschaft und Kompetenz große Verdienste um die deutsche Literatur erworben. Mit seiner Biographie "Mein Leben" habe er sich zudem als überzeugender und bewegender Erzähler erwiesen. Der 1920 in Polen geborene Reich-Ranicki gilt als der einflußreichste Literaturkritiker im deutschsprachigen Raum. Für sein Schaffen erhielt er unter anderm bereits die Goethe-Plakette, den Ricarda-Huch-Preis und den Thomas-Mann-Preis. Den mit 25.000 Mark dotierten Hölderlin-Preis hatte Reich-Ranicki 1983 mit dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Assmann selbst begründet. Zu den früheren Preisträgern gehören Peter Härtling, Martin Walser und Wolf Biermann. Die Preisverleihung findet am 7. Juni, dem Todestag Hölderlins, im Kurhaus von Bad Homburg statt.

 

Bilderzyklus zu Gräbern von prominenten Toten

DÜSSELDORF. Unter dem Titel "Ultima casa" präsentiert das Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf vom 19. März bis zum 7. Mai einen Zyklus von 100 Bildern, die den Grabstätten von Kunst- und Geistesgrößen gewidmet sind. Sie stammen von Matthias Köster, der drei Jahre lang Friedhöfe in Paris, Wien, Prag, Berlin, Florenz und Venedig besuchte, um die letzte Ruhestätte prominenter Toter aufzusuchen.


 
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