© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/00 31. März 2000

 
Meldungen

Stiftung bringt verfolgte Autoren ins Internet

DÜSSELDORF. Ein "virtuelles Zentrum der verfolgten Intellektuellen" will die Wuppertaler Else Lasker-Schüler-Stiftung im Internet aufbauen. Bundesweit sollen Schüler die Biographien verfolgter Künstler und Denker recherchieren können, sagte der Stiftungsvorsitzende Hajo Jahn bei der Vorstellung in Düsseldorf. Die Lebensläufe werden unter www.exil-club.de veröffentlicht. Dieses Projekt sei "weltweit einmalig", sagte der Vorsitzende der neu gegründeten literarischen Stiftung, die mit einem Finanzrahmen von 1,5 Millionen Mark ausgestattet ist. Im Exil-Club solle die Lücke derer geschlossen werden, die während totalitärer Regime in Deutschland im Exil gewesen seien, die aber keiner kenne. Nach Angaben der Initiatoren, zu denen auch der Bonner Verein "Schulen ans Netz" gehört, beteiligen sich bereits jetzt drei Schulen aus Berlin, Leipzig und Wuppertal an dem Projekt.

 

Fast 100 Produktionen bei Oberhauser Kurzfilmtagen

OBERHAUSEN. Bei den 46. internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen stellen sich in diesem Jahr 94 Produktionen aus 31 Ländern der Konkurrenz. Mit über 35.000 eingereichten Filmen aus 88 Ländern verzeichnete das Festival schon vor dem Start am 4. Mai eine neue Höchstzahl, berichtete der Veranstalter in Oberhausen. Für den internationalen Wettbewerb ließ die Jury 66 Beiträge zu, um die Preise im deutschen Wettbewerb stehen 28 Produktionen in der Konkurrenz. Bereichert werden sollen die Oberhausener Kurzfilmtage durch das Internationale Kinderkino und den Preis für das beste deutsche Musikvideo. "Der Kurzfilm deckt alle Genres ab, die auch der Film bietet", sage der Festivalleiter Lars Henrik Gass. Besonderes Gewicht mißt er auch dem deutschen Musikvideopreis zu, der insgesamt mit 10.000 Mark dotiert ist.

 

Goethe-Medaillen in Weimar verliehen

WEIMAR/MÜNCHEN. Die diesjährigen Goethe-Medaillen sind in Weimar unter anderem dem Regisseur und Autor George Tabori und dem Architekten Daniel Libeskind verliehen worden. Der Präsident des Goethe-Institutes in München, Hilmar Hoffmann, überreichte die Auszeichnungen im Festsaal des Stadtschlosses. Tabori habe die deutsche Theatergeschichte nach 1945 entscheidend geprägt und immer wieder die nationalsozialistische Vergangenheit thematisiert, teilte das Goe the-Institut mit. Der US-Amerikaner Libeskind setzte der Zeit ihre Zeichen, sagte Hoffman. Libeskind hat unter anderem das jüdische Museum in Berlin entworfen. Weitere Goethe-Medaillen gingen an den Präsidenten der Akademie der Künste, den ungarischen Schriftsteller Györgi Konrad, an die Germanisten Sara Sayin aus der Türkei und Nicholas Boyle aus Großbritannien und an den ägyptischen Philosophen und Übersetzer Abdel-Ghaffar Mikkawy.


 
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