Man hört ja so einiges über die "jungen Wilden", die jetzt in der CDU im Zuge der Abwicklung des "Systems Kohl" nach vorne rücken. Toughe, flotte, frisch gefönte, durchtrainierte Menschen wie von der Sparkassen-Werbung drängen nun auf die Podien, mitten ins Leben. Die Berliner Morgenpost, eine der kritischsten Tageszeitungen Deutschlands, ist begeistert. "Die Spendenaffäre ist noch nicht überstanden – und die Jungen sind bereits auf dem Vormarsch", jubelt das Blatt. Hildegard Müller, JU-Chefin, soll gemeinsam mit dem frisch bestallten Parlamentarischen Geschäftsführer der Unionsfraktion, Eckart von Klaeden, die "Altherrenriege" wegputschen. Nur: Mißt man von Klaeden an seinen Eßgewohnheiten, so wandelt er bereits verdächtig in den Fußstapfen des Altkanzlers. Vertraulich steckt er doch der genannten Hauptstadtzeitung, daß er sich auf dem Gang zum Reichstag "jeden Tag" eine Bratwurst und auf dem Rückweg "eine Tafel Schokolade" kauft.