© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/00 28. April 2000

 
Zitate

"Die Preise in Europa sind stabil und die Wirtschaft boomt. Der Euro kommt."

Hans Eichel, Bundesfinanzminister, im Gespräch mit der "Berliner Morgenpost" vom 23. April

 

 

"Die Amerikaner reagierten noch paranoidischer auf die ‘Werwölfe’: Weil Eisenhower ihre ‘Hochburg’ in den Alpen – als ‘letztes Bollwerk fanatisch-faschistischen Widerstands’ – vermutete (was es ja auch bis heute – bis zu Haider – ist), ließ er seine Truppen nach der Einnahme des Ruhrgebiets nicht wie vorgesehen nach Berlin vorrücken, sondern nach Süden abschwenken."

Helmut Höge, Publizist, in der "taz" vom 20. April

 

 

"Ich wollte Haider nicht helfen. Ihm hilft am meisten, wenn ihn das Ausland kritisiert."

Klaus Peymann, Ex-Burgtheater-Direktor in Wien, zur Frage, warum er sich in den letzten Wochen mit Kritik gegen die Regierung in Österreich zurückhält

 

 

"Die ‘neue’ CDU unter Angela Merkel ist auf der Suche nach Themen und hat Österreich entdeckt, angetrieben von der bayrischen Schwesterpartei CSU ... Die CDU ist froh über ein so gutes Thema. Denn die große Mehrheit der Deutschen ist laut Umfragen für Österreich. Die innenpolitisch dankbare Frage an die SPD lautet: Wie hälst du‘s mit der schreienden Ungerechtigkeit gegen unseren kleinen Nachbarn?"

Günther Nenning, österreichischer Publizist, in der "Kronen-Zeitung" vom 23. April

 

 

" Manchmal erstaunt wirklich, was Studenten alles wissen. Zugleich überrascht, wie wenig sie damit anfangen können: Sie können dieses Wissen oftmals nicht einordnen."

Volker Ladenthin im "Rheinischen Merkur" vom 21. April

 

 

"Jeder fühlt, daß solche Größe nur aus unbedingter Verwurzelung in einem Weltbild erwächst. Das verbindet Bach mit der Kathedrale von Chartres, Dantes ‘Göttlicher Komödie‘, der Akropolis.

Drum ist kaum denkbar, daß heute noch so unantastbar Großes entsteht. Weil ‘Wadde hadde dudde da‘ nicht zur Entkleidung der Seele zwingt. Und Publikum wie Künstler sind es nicht mehr gewohnt, in zeitlichen Dimensionen zu denken, wie sie für Bach normal waren. Da war die Spaßgesellschaft noch nicht erfunden, die Zeit nicht wichtig, die bis zum nächsten Fun-Event verstrich. Das ist vieleicht das Wichtigste, was diese Musik – nicht nur im Bach-Jahr – zu sagen hat: Zeit spielt keine Rolle, fehlende Polsterung der Kirchenbank auch nicht, und die Freude aufs nahende Lammcarre wird zur zu vernachlässigenden Größe angesichts einer Botschaft jenseits aller Konfession: Nimm Dich nicht so wichtig! Was sind Deine Sorgen gegen das Leid anderer, was bist Du für die Ewigkeit, an der dieses Kunstwerk teilhat!"

Peter Korfmacher, Musikkritiker, im Leitkommentar der "Leipziger Volkszeitung" vom 22. April


 
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