© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/00 12. Mai 2000

 
Aufgeschnappt
Papas CDU-Spende

Einer besonderen Form der Bestechlichkeit will der Spenden-Untersuchungsausschuß des Bundestages nachgehen. Es gibt den Verdacht, daß Söhne von CDU-Spendern vom Wehrdienst befreit worden sind. Einen entsprechenden Antrag hat diesen Dienstag der Ausschuß mit Stimmen von Rot-Grün beschlossen. Zur Prüfung des Verdachtes soll die Korrespondenz zwischen der CDU-Zentrale und dem Bundesverteidigungsministerium zwischen 1994 und 1998 herangezogen werden.

Eine Ex-Mitarbeiterin der CDU-Schatzmeisterei erklärte, daß es regelmäßig Versuche gegeben habe, Söhne von Spendern vom Wehrdienst freizustellen. Allein 1994 seien innerhalb eines Jahres rund 30 Schreiben von Vätern potentieller Drückeberger "per Dienstpost" aus dem Konrad-Adenauer-Haus an das Verteidigungsministerium weitergeleitet worden, so dpa. Bis Redaktionsschluß wurde nicht bekannt, ob diese faulen Pfeifen nun dienen mußten oder allen Ernstes freigestellt wurden.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen