© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/00 09. Juni 2000

 
Meldungen

Mehr Beschäftigung in Mitteldeutschland

KÖLN. Die anziehende Konjunktur führt nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auch in mitteldeutschen Unternehmen zu mehr Beschäftigung. Laut Frühjahrsumfrage des IW erwarten fast 31 Prozent der Firmen für dieses Jahr steigende Beschäftigung. Mit einem Abbau rechnen dagegen 30 Prozent. "Das weltweit freundlichere Wirtschaftsklima schlägt sich auch hier nieder – allerdings nicht überall", erklärte das IW. So rechneten etwa zwei Drittel der Dienstleistungsbetriebe mit höherer Produktion. Dagegen haben sich die Erwartungen im Baugewerbe wieder eingetrübt. Zudem rechneten zwei von drei Bauunternehmen in Mitteldeutschland mit weiterem Stellenabbau.

 

Kein Anlaß für Streiks im öffentlichen Dienst

BERLIN. Angesichts von Streiks im öffentlichen Dienst hat der Bund der Steuerzahler (BdS) die Gewerkschafter zur "Vernunft" aufgerufen. Für Arbeitskampfmaßnahmen bestehe überhaupt kein Anlaß. Mit ihrem Tarifangebot hätten die Arbeitgeber bereits die Grenze des haushaltspolitisch Vertretbaren überschritten. Weitere Zugeständnisse könne und dürfe es auch trotz Streik nicht geben. Der BdS erinnerte die öffentlich Beschäftigten daran, daß ihre Gehälter über die linearen Tariferhöhungen hinaus bis zum Erreichen der Endstufe ihrer Lohn- bzw. Vergütungsgruppe alle zwei Jahre automatisch ansteigen. Im Durchschnitt ergäben sich daraus Erhöhungen von 1,6 Prozent pro Jahr, die dem Angebot der Arbeitgeber noch hinzugerechnet werden müßten.

 

Schnelle Züge mit großer Verspätung

LEIPZIG. Die neuen ICE-Routen durch Mitteldeutschland starteten mit Pannen. Die schnellen Neigetechnik-Züge ließen mehr als eine Stunde auf sich warten: "Wir hatten Probleme mit den Kupplungen", sagte die Dresdner Bahnsprecherin Kerstin Eckstein der Leipziger Volkszeitung. Die neuen ICE, die zwischen München und Berlin, Frankfurt/Main und Dresden fahren, bestehen aus zwei verbundenen Halbzügen. An diesen Kuppelstellen habe es mechanische und elektronische Schwierigkeiten gegeben. "Wir konnten manche Züge deshalb nur 120 km/h schnell fahren lassen", sagte Eckstein. Anfang März entgleiste ein leerer ICE-T auf der Berliner Stadtbahn-Strecke.

 

Seehunde sterben durch Umweltgifte

ASTRACHAN. Die massive Verschmutzung des Kaspischen Meers – und nicht eine Viruserkrankung – ist schuld am Tod von tausenden Seehunden. Im kasachischen Teil des Binnenmeeres sind bislang 3.050 Tiere geborgen und verbrannt worden, sagte der stellvertretende Umweltminister von Kasachstan, Murat Musatajew. Nach Ansicht von Wissenschaftlern eines Instituts der russischen Stadt Astrachan ist die starke Anreicherung von Giftstoffen in den Körpern der Seehunde schuld an deren Tod. Musatajew machte erneut ein internationales Firmenkonsortium, das vor der Küste nach Öl und Gas bohrt, für die Verschmutzung des Meeres verantwortlich. Das Massensterben von Seehunden hatte im April begonnen. Im größten abflußlosen See der Welt leben etwa 400.000 Seehunde.

 

Zahl der Woche

Nach 155,5 Tagen, am 3. Juni dieses Jahres, hatten alle Steuerzahler ihre Pflicht in Form von Steuern und Sozialabgaben getan und arbeiten seitdem für den eigenen Geldbeutel. 1990 fiel der "Steuerzahlergedenktag" noch auf den 19. Mai.

(Quelle: Bund der Steuerzahler e.V., Adolfsallee 22, 65185 Wiesbaden)


 
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